Martina Wick: «Ich absolvierte ein Mentaltraining»

Nach nur eineinhalb Monaten Training wurde Martina Wick verdiente Schweizermeisterin im Bereich Restauration.

Martina Wick qualifizierte sich am ersten Wettkampftag direkt für das Finale. (Bild: Erich Niklaus)

Martina Wick aus Arnegg/SG ist die beste Restaurationsfrau der Schweiz. «Der Sieg an den Swiss Skills bedeutet mir unglaublich viel. Es kommt sicher eine coole, aber auch strenge Zeit auf mich zu», sagt das bvr-Mitglied. Sie habe an den Swiss Skills teilgenommen, um an den World Skills mit dabei sein zu können: «Ich freue mich jetzt schon auf die Vorbereitungscamps. Es wird sicher ein unglaubliches Erlebnis sein, meinen Beruf und mein Land repräsentieren zu können.» 

Seit Anfang August arbeitet die Restaurationsfachfrau im Hotel Hof Weissbad in Weissbad/AI. In nur eineinhalb Monaten hat sie sich auf verschiedenen Ebenen auf die Schweizermeisterschaften vorbereitet. «Ich habe im Betrieb und zu Hause geübt, im Turm Café mit einem Barista und mit verschiedenen Lehrern im ÜK-Zentrum in St. Gallen. Zudem absolvierte ich mit der ehemaligen Swiss- und World-Skills-Teilnehmerin Sabrina Keller Mentaltrainings.»

Martina Wick qualifizierte sich durch die Bestplatzierung im Viertelfinale am Mittwoch direkt in das Finale am Samstag, ohne den Halbfinal am Freitag durchlaufen zu müssen. Das hat laut Martin Erlacher, Chefexperte Restauration, seine Tücken: «Halbfinalisten erhalten mehr Routine – oder brechen ein. Dieses System testet die Belastbarkeit.» World- Skills-Teilnehmer müssten in der Lage sein, schnell aufzufassen und jederzeit zu reagieren. «An den Weltmeisterschaften wird die Gangart noch um einiges härter.» 

Den zweiten Platz belegte Junior-Servicemeister 2018, Fabian Müller aus Beringen/SH. Der Restaurationsfachmann vom Restaurant Siblinger Randenhaus AG in Siblingen/AG hat sich als Bester im Viertelfinal vom Donnerstag direkt in den Final qualifiziert. Er überzeugte die Jury wohl auch wegen seines selbst kreierten Cocktails sowie der flambierten Süssspeise zum Thema Russland. Drittplatzierte wurde Tamara Haab aus Pfäffikon/ZH. Die aktuelle Servicemeisterin trumpfte mit ihrem Gästeservice. Die 21-Jährige aus dem Zunfthaus zum Zimmerleuten in Zürich hat im Halbfinal am Freitag am besten abgeschlossen. Beide sind Mitglied im Berufsverband Restauration.

Für das Finale haben sich neben den drei Erstplatzierten auch Noemi Hauri vom Hotel Krone in Thun/BE, Janine Wicky, Netts GmbH Schützengarten, St. Gallen und Alina Meyer vom Parkhotel Gunten/BE qualifiziert. 

Bereits am Samstagmorgen wurden die Finalisten gefordert: Als Mystery-Aufgabe galt es Lachs gleichmässig zu tranchieren und auf zwei Tellern anzurichten. Dann bereiteten sie je vier Gästen zwei Mal zwei verschiedene Cocktails zu. Dazu servierten sie Amuse Bouche. Für das Fine-Dining- Mittagessen galt es, Beefsteak Tatar sowie flambierte Crevetten an einer Pernodsauce am Tisch zuzubereiten, eine im Ofen gebratene Poularde vor den Gästen zu tranchieren sowie Crêpe Suzettes zu flambieren. Keine einfachen Aufgaben unter den Augen der Juroren, der vielen Zuschauern und des Moderatoren Sven Epiney.

(Sarah Sidler)