Pflanzlich, Vollkorn, frisch: Das empfiehlt der Bund

Das erste Mal in 13 Jahren hat der Bund seine Empfehlungen für eine nachhaltige und gesunde Ernährung angepasst.

Die neuen Ernährungsempfehlungen hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung erarbeitet. Diese beruhen laut einer Mitteilung auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und berücksichtigen vermehrt Aspekte der Nachhaltigkeit. Die neuen Empfehlungen betonen die Wichtigkeit von frischen Lebensmitteln statt verarbeiteten, schreibt das Bundesamt. Ein geringerer Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln mit einer langen Zutatenliste könne zur Vorbeugung von nichtübertragbaren Krankheiten beitragen.

Zur Visualisierung hat das BLV eine aktualisierte Lebensmittelpyramide herausgegeben. Die Basis für eine ausgewogene Ernährung bleibt dabei die Flüssigkeitszufuhr, am besten ein bis zwei Liter Wasser pro Tag. Danach folgen empfohlene fünf Portionen buntes und saisonales Gemüse und Obst. Bei den drei Portionen an Getreideprodukten und Kartoffeln für die Kohlenhydrate sollen Vollkornprodukte bevorzugt werden. Weiterhin empfohlen werden zwei bis drei Portionen Milchprodukte pro Tag. Bei den Proteinen sind die pflanzlichen wie Hülsenfrüchte aber vor die tierischen wie Fleisch und Fisch gerückt. «Abwechslung geniessen», lautet die Devise. Bei den Ölen sind auch Nüsse und Samen abgebildet, während an der Spitze der Pyramide – und damit entbehrlich für die tägliche Ernährung – neben Süssem und Snacks erstmals Süssgetränke erwähnt werden.

Der Bund empfiehlt weiterhin eine breite Auswahl an saisonalen und regionalen Frucht- und Gemüsesorten. (Keystone-SDA)

Kritik von Umweltschützern

Nicht alle sind zufrieden mit der neuen Lebensmittelpyramide. Die Umweltorganisationen Birdlife, Greenpeace und WWF kritisieren in einer Mitteilung, dass der Bund  keine relevante Konsumreduktion von Tierprodukten empfiehlt. «Um das Ziel des Bundes zur Reduktion des Klimafussabdrucks bei der Ernährung zu erreichen, braucht es eine Ernährungswende und dafür wiederum klare politische Rahmenbedingungen», heisst es weiter.

(sda/agu)


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