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Pinot Noir: Podestplätze für die wichtigste Schweizer Rebsorte

Im Verhältnis zur gesamten Rebfläche hat die Schweiz den weltweit grössten Pinot-Noir-Anteil. Heimische Crus stehen auch qualitativ an der Spitze.

Sie hat es geschafft und sich gegenüber dem Vorjahr um einen Rang verbessert. Nadine Saxer aus Neftenbach/ZH gewann beim Wettbewerb «Mondial des Pinots» den prestigeträchtigen Titel «Gran Maestro du Pinot Noir 2024». Dafür wurden drei aufeinanderfolgende Jahrgänge ihres «Tête de Pinot» bewertet. Beurteilt hat die Jury nicht nur die Einzelnoten der drei Weine, sondern auch die klar erkennbare Weinstilistik über die Jahrgänge 2019, 2020 und 2021. Ihr Ehemann Stefan Gysel sicherte sich mit dem Pinot Noir Barrique 2019, 2020 und 2021 den zweiten «Gran Maestro»-Rang. Er führt das Weingut Aagne in Hallau/SH. «Für uns Winzer ist die Auszeichnung ‹Gran Maestro› die grösste Ehre. Vor allem ist sie auch eine Anerkennung für die endlose Handarbeit und für unsere ganz persönliche Pinot-Passion», sagte Stefan Gysel voller Stolz.

Eine Folge des Klimawandels

268 Produzenten aus 14 Ländern haben 847 Pinot-Weine dem Urteil der Jury des «Mondial des Pinots» unterbreitet. Ende Juni wurden die Resultate bekanntgegeben. Auf den ersten Blick zeigen die Ergebnisse der 27. Ausgabe des Wettbewerbs eine Verschiebung der Reblagen nach Norden, welche die meisten preisgekrönten Weine produzieren. Das zeigt die Statistik. Von den insgesamt 117 Goldmedaillen gingen 103 an Schweizer Produzentinnen und Produzenten, zehn Medaillen gingen nach Deutschland und vier nach Frankreich. Regionen, die früher als zu nördlich für den Rebbau galten, rücken seit längerem ins Zentrum des Interesses.

Auf dem Gebiet der heutigen Schweiz ist Pinot Noir seit mehr als 600 Jahren heimisch. In den meisten Kantonen gilt sie als wichtigste rote Rebsorte. So ist es nur logisch, dass die Vereinigung Vinea mit Sitz in Sierre/VS einen internationalen Weinwettbewerb organisiert, der ausschliesslich dieser Rebsorte und ihren gene­tischen Mutationen Pinot Gris und Pinot Blanc gewidmet ist. Dessen ursprüngliches Ziel war, die einheimische Produktion mit der anderer Länder wie beispielsweise Frankreich, Italien, Moldawien, Deutschland oder Brasilien zu vergleichen.

Gewinner aus allen Landesteilen

Von vier grossen Goldmedaillen gingen je zwei an die Schweiz und Deutschland. Für die Schweiz sind dies Pinot Noir Barrique 2022 AOC Aargau von Büchli Weine in Effingen/AG, der gleichzeitig auch zum besten Pinot Noir der Schweiz gekürt wurde, und der Œil-de-Perdrix Légende 2023 AOC Neuchâtel von der Domaine Bouvet-Jabloir in Auvernier/NE in der Kategorie Rosé und Blanc de Noir.

Grosses Gold für Deutschland ging an zwei Crus der Winzergenossenschaft Britzingen im Markgräflerland nördlich von Basel. Dies für den Rosenberg Weissburgunder Exclusiv 2022 und den Crémant Rosé Brut 2018. Letzterer war zudem der Wein mit der höchsten Note des Wettbewerbs. Dann folgen 117 Gold- und 140 Silbermedaillen sowie Spezialpreise. So gewann die Domaine La Capitaine in Begnins/VD mit ihrem Pinot Noir 2022 den BIO-Preis. Und der Preis für den besten Grauburgunder ging an den Pinot Gris 2022, AOC Chablais, der Kellerei Les Celliers du Chablais in Aigle/VD.

Marine Bréhonnet, Leiterin Kommunikation bei Swiss Wine Promotion (l.), und Barbara Pointet von der Vereinigung Vinea (r.) mit Nadine Saxer, Gewinnerin des «Gran Maestro», und dem Zweitplatzierten Stefan Gysel. (Vinea)

Für die Vinofed-Preise verkostete die Jury die je fünf höchstbewerteten Weine in drei Kategorien nochmals in einer zweiten Runde. In der Kategorie Rotwein gewann der Pinot Noir Vigne d’Or 2022 AOC Chablais der Artisans Vignerons d’Yvorne. In der Kategorie Weisswein siegte der Pinot Gris Les Solistes 2022 AOC Chablais der Artisans Vignerons d’Ollon. Und in der Kategorie Rosé gefiel der Jury der Pinot Noir Rosé Les Gamines 2023 AOC Valais der Cave La Madeleine von André Fontannaz et filles in Vétroz/VS am besten.

Der Verband der internationalen Weinwettbewerbe Vinofed prüft nach strengen Kriterien und sorgt für Glaubwürdigkeit.

Die Jury bestand aus 47 Verkosterinnen und Verkostern aus 14 Nationen. Die Verkostungen fanden in Sierre/VS statt und standen unter der Schirmherrschaft der Internationalen Organisation für Reben und Wein OIV und dem Verband Schweizer Önologen USOE. Diese beiden Instanzen sowie Vinofed garantieren die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse. des «Mondial des Pinots».

Zu einem Konkurrenzkampf kommt es zwischen Nadine Saxer und Stefan Gysel nicht. «Natürlich ziehe ich Stefan ein bisschen auf, wenn ich mit meinem Weingut mehr Medaillen nach Hause hole als er mit seinem», meinte Nadine Saxer augenzwinkernd. «Wir beide durften in den letzten Jahren viele Auszeichnungen entgegennehmen. Aber die positiven Rückmeldungen unserer Kunden erfreuen uns immer noch am meisten.»

(Gabriel Tinguely)


Mehr Informationen unter:

vinea.ch/de/mondial-des-pinots-de