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Schüler lernen Gastroberufe spielerisch kennen

Luzerner Hotels wollen mehr Jugendliche zu Lehren im Gastgewerbe motivieren. Dazu haben sie den Berufswahl­parcours genutzt.

Die Ateliers kamen gut bei den Schülerinnen und Schülern an. Etliche haben danach gesagt, dass sie eine Lehre im Gastgewerbe machen möchten. (zvg)

«Was willst du beruflich machen?» Bei dieser Frage antworten Teenager oft mit Schulterzucken. Vielleicht, weil sie viele der Berufe gar nicht kennen oder sich selbst von bekannten Berufen kein richtiges Bild machen können.

Um Jugendliche im Berufswahlprozess zu unterstützen, ist im Kanton Luzern Ende September der Berufswahlparcours BWP durchgeführt worden. Dabei konn-ten Schülerinnen und Schüler der zweiten Oberstufe auch die gastgewerblichen Berufe erkunden. Ermöglicht haben ihnen das die Vereinigung Luzern Hotels und einige ihrer Mitgliederbetriebe. Einer davon ist das Hotel Continental Park.

Mehrfacher Nutzen

Ganz selbstlos ist das Engagement der Hotels nicht. Sie können sich als Ausbildungsbetriebe präsentieren und einen ersten Kontakt zu möglichen zukünftigen Lernenden herstellen.

Arlette Scheidegger, Relations Manager und Talent Coach im «Continental Park», wusste den Berufswahlparcours aber auch betriebsintern gut zu nutzen. «Wir haben den BWP zu einem Lernprojekt für unsere Auszubildenden gemacht», sagt sie. Die Lernenden haben nicht nur die Inhalte der sogenannten Ateliers miterarbeitet. Sie haben den Schülerinnen und Schülern ihre jeweiligen Berufe auch gleich selbst vorgestellt und ihnen einzelne Arbeitsschritte gezeigt. Zudem haben sie die 13- und 14-Jährigen spielerisch in ihre Arbeit eingebunden. «Im Atelier Hauswirtschaft durften die Jugendlichen eine Zimmerkontrolle durch-führen. Dabei mussten sie fünf Fehler finden. Etwa, dass im Doppelzimmer nur ein Badetuch vorhanden war», erklärt Arlette Scheidegger. Ihre Geschicklichkeit konnten die Oberstufenschülerinnen und -schüler im Atelier «Service Restauration» unter Beweis stellen.

«Innert drei Tagen haben sich bei uns im Haus rund 200 Jugendliche die gastgewerblichen Berufe angeschaut.»

Arlette Scheidegger, Hotel Continental Park, Luzern

Hier galt es, ein mit gefüllten Bechern beladenes Tablett durch einen Hindernisparcours zu balancieren. Im Weiteren wurden Check-ins gemacht sowie Muffins gebacken und dekoriert.

Tipps für die Schnupper- und Lehrstellensuche

«Es hat Spass gemacht, den Schülerinnen und Schülern unsere Berufe vorzustellen», sagt Karim Wettstein. Er ist angehender Hotel-Kommunikationsfachmann im dritten Lehrjahr. Beim Präsentieren der Berufe ist es aber nicht geblieben. «Wir haben auch erklärt, wie man sich für eine Schnupperstelle bewirbt, was bei der Lehrstellensuche wichtig ist und worauf es während der Lehre ankommt.»

Dass die Schüler und Schülerinnen den Lernenden gut zugehört haben, zeigt folgende kleine Begebenheit. «Einer unserer Tipps lautete: Bevor ihr euch bewerbt, findet Namen und Kontaktdaten der Person heraus, an die ihr eure Bewerbung richten sollt», erzählt Karim Wettstein. «Am Ende des Ateliers fragten uns gleich drei Personen nach unseren Visitenkarten.»

(Rriccarda Frei)


Der Berufswahl­parcours in Kürze

Der Berufswahlparcours BWP ist der Startschuss für die Berufswahl­phase, die mit dem zweiten Jahr der Oberstufe beginnt. Er ergänzt den Berufswahlunterricht und die regionalen Berufswahlmessen. Für den BWP arbeiten Schulen, Lehrpersonen, Gewerbevereine und Betriebe zusammen. Gemeinsam ermöglichen sie Jugendlichen der 8. Klasse Einblick in verschie­dene Lehrberufe und -betriebe. Die Jugendlichen bestimmen selbst, welche fünf Berufe sie sich anschauen möchten. In interaktiven Ateliers erleben sie diese dann hautnah. Dabei knüpfen die Jugendlichen erste Kontakte zu möglichen Schnupper- und Ausbildungsbetrieben.

Mehr Informationen unter:

sbwp.ch