Rino Zumbrunn hat bewiesen: Er gehört zu den besten Jungköchen der Welt. Der Baselbieter schaffte es in die Top 10 der World Skills.
Das Hin und Her rund um die World Skills 2022 war gross: Lange war unklar, wo sie stattfinden würden – wenn überhaupt. Statt wie geplant in Shanghai, wurde die Durchführung aufgrund der Corona-Pandemie letztlich in einer Spezialausgabe dezentral in verschiedenen Ländern der Welt organisiert. Der Bereich Küche ging während der Fachmesse Zagg in Luzern über die Bühne – eine Entscheidung, die erst im Sommer getroffen wurde. «Die dezentrale Organisation war eine verrückte Idee», sagte André Burri, Geschäftsführer Swiss Skills, bei der Siegerehrung an den World Skills. «Das alles in nur wenigen Monaten auf die Beine zu stellen, schien illusorisch – doch wir haben es geschafft.»
Viele Helfer, unzählige Stunden Arbeit und das Engagement der Berufsverbände machten es am Ende möglich, dass in der Schweiz insgesamt 14 Berufswettbewerbe ausgetragen worden sind. Auch für Koch Rino Zumbrunn war die Special Edition ein spezielles Erlebnis: «Natürlich war es schade, dass wir nicht nach Shanghai reisen konnten. Aber der Spirit unter den Teilnehmenden war super, und ich habe viele tolle Menschen kennengelernt – und darum geht es doch am Ende.»
Während vier Wettbewerbstagen galt es, das mit Coach Daniel Inauen trainierte Programm auf den Punkt abzurufen. Die vier Module «Vorbereitung», «Warme Küche», «Dessert» und «Skills» verlangten den 30 Teilnehmenden aus der ganzen Welt alles ab. Am Ende zeigte sich Rino Zumbrunn zufrieden mit seiner Leistung, für die er ein Medallion for Excellence erhielt: «Wir hatten ein gutes Konzept, und es lief fast alles so, wie es sollte.» Insbesondere der Hauptgang sei ihm so gut gelungen wie noch nie. Sein Menü beinhaltete unter anderem Kartoffel-Rösti mit Bündnerfleisch-Frischkäse-Füllung, eine mit Petersilien-Butter-Emulsion gefüllte Interpretation vom Poulet Kiew sowie mit Rivella marinierte frittierte Soja-Chunks.
Im Skills-Modul, dessen Aufgaben erst kurz vor dem Wettbewerb bekanntgegeben wurden, mussten beispielsweise ein Meringue und eine Sauce Hollandaise hergestellt werden. Für Rino Zumbrunn kein Problem: «Das gehört bei uns zum täglichen Berufsalltag.»
Coach Daniel Inauen zeigte sich nach der Siegerehrung sehr zufrieden mit Rino Zumbrunns Leistung: «Das Teilnehmerfeld war sehr stark und die Resultate der Top 10 extrem nah beieinander. Rino hat eine Top-Leistung gezeigt.» Wie eng das Teilnehmerfeld war, zeigt der Umstand, dass sich gleich drei Köchinnen und Köche die Goldmedaille teilten: Korae Nottveit aus Kanada, Samuel Santos aus Portugal und Paul Pipard aus Frankreich.
Rino Zumbrunn wird sich nun erst einmal auf seinen eigenen Betrieb, das Restaurant Krone in Sissach/BL, konzentrieren. Doch das Wettbewerbsfieber hat ihn gepackt: «Den nächsten Kochwettbewerb habe ich schon im Kopf – mehr verrate ich derzeit allerdings noch nicht.»
(Angela Hüppi)
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