Ob Speed-Falten von Servietten, Blind-Erkennung von Spirituosen, eine moderne Interpretation einer französischen Zwiebelsuppe oder verrückte Schaustücke: das Halbfinale hatte es in sich.
Riet Scandella, Michelle Weichardt, Julia Fuchs und Flora Giger traten heute im Halbfinale gegeneinander an. Auf dem Programm standen die Unterhaltsreinigung Zimmer inklusive Bodenbelag, das Bügeln verschiedener Formteile sowie das Annähen eines Knopfes auf Zeit. Darüber hinaus mussten die Teilnehmenden verschiedene Bodenbeläge erkennen und ein Gästezimmer einrichten. Weiter galt es, ein Anlassgespräch mit einem Gast zu führen. Dieses beinhaltete überraschende Elemente, wie etwa das Erstellen eines Blumengestecks und das Speed-Falten von Servietten. Darüber hinaus mussten die Teilnehmenden eine Menükarte erstellen, ein Mustergedeck für zwei Personen zaubern sowie eine Couverture für eine Person in einem Restant-Zimmer herrichten. Ein vollgepacktes, abwechslungsreiches Programm, welches die Lernenden ganz schön forderte. Ins Finale schafften es Julia Fuchs aus Bern sowie Flora Giger aus dem Tessin.
Am Freitag kämpften die Halbfinalistinnen und -finalisten im Berufswettbewerb Restaurant Service um die verbliebenen zwei Finalplätze. Das Tagesprogramm verlangte den Teilnehmenden einiges ab. Der Morgen startete mit Kaffeekreationen, Cocktailzubereitung und dem Filetieren von Früchten. Später galt es, insgesamt 10 Spirituosen blind zu erkennen. Nach einer Pause absolvierten die Restaurationsfachleute zwei A-la-carte-Mittagsservices mit jeweils vier Gästen. Am Ende haben sich dabei Jonathan Wepfer (Hotel Restaurant La Couronne, Solothurn) und Sandra Seraina Staudach (Hospitality Vision Lake Lucerne AG/LU) durchgesetzt. Sie werden morgen Samstag gegen die beiden direkt qualifizierten Marc Gay (Martigny/VS) und Raphael Bossert (Hinwil/ZH) antreten.
Chefexpertin Noemi Zoss-Kessler zeigt sich am Freitagabend zufrieden. «Die Teilnehmenden haben heute auch im zweiten Service noch Vollgas gegeben. Das war sehr beeindruckend.» Allgemein sei das Niveau dieses Jahr sehr hoch, wobei die Herangehensweisen an die Aufgaben teilweise ganz unterschiedlich seien. Für die Chefexpertin ist klar: Morgen im Finale müssen die jungen Berufsleute nochmals Vollgas geben. «Der Sieg will verdient sein. Es wird sich zeigen, wer das anspruchsvolle Programm durchziehen kann und uns an der WM in Lyon vertreten wird.»
Im Bereich Küche stand heute das spannende Halbfinale auf dem Programm. Die Zweit- und Drittplatzierten der beiden Viertelfinale kämpften um den Einzug ins Finale, welches morgen stattfindet. 6 Stunden und 15 Minuten hatten Silvan Saxer (Gasthof zum Schützen, Aarau/AG), Léa Mosquera (Maison Décotterd, Glion-sur-Montreux/VC), Maurin Böni (Hotel Hof Weissbad/AI) und Sébastian Collé (Hôtel de Ville de Crissier/VD) insgesamt Zeit, um ein A-la-carte-Menü zuzubereiten. Gefordert waren unter anderem eine moderne Interpretation einer französischen Zwiebelsuppe als Vorspeise, ein Hauptgericht mit Lammfleisch und eine Früchtetrilogie als Dessert. Als besondere Schwierigkeit erhielten die Teilnehmenden am Morgen eine Mystery-Box, deren Zutaten sie in die Gerichte einbinden mussten. Nach einem langen und intensiven Tag durften sich Maurin Böni und Sébastian Collé freuen: Sie konnten die Jury am meisten überzeugen und stehen morgen im Finale. Dort treffen sie auf Markus Schmid (Gesundheitszentrum Appenzell) und Céline Maier (Boncas AG Spezialitätenkäserei, Dotzingen/BE), die sich durch ihren Sieg im Viertelfinale bereits einen Finalplatz gesichert hatten.
Am dritten Wettbewerbstag zeigten alle Teilnehmenden der Branche Bäckerei-Konditorei-Confiserie erneut vollen Einsatz bei der Umsetzung ihrer Ideen. Zum Wettbewerbsthema «die vier Elemente – Wasser, Luft, Feuer, Erde» gab es auch heute wieder eindrucksvolle Ausstellungstische mit süssen und salzigen Kreationen und schönen Verpackungen zu entdecken. Obschon alle um die Goldmedaille «kämpfen», herrschte eine gute und familiäre Stimmung sowohl zwischen den Teilnehmenden als auch den Experten und Expertinnen. Als Expertin habe man ein Auge auf jeden einzelnen Schritt und beurteile nicht nur das Endprodukt nach dem Aussehen, erklärt Ursina Meier, Expertin Bäckerei-Konditorei. Auch die Kreativität und der Geschmack seien von grosser Wichtigkeit. Zwischendurch leide man mit, wenn etwas schiefgehe oder das Zeitmanagement etwas aus dem Ruder laufe. Sie fügt an: «Am Ende des Tages dürfen alle Teilnehmenden auf ihre Leistungen stolz sein und das Geleistete der Familie und den Freunden präsentieren. Wir freuen uns mit den Teilnehmenden, sind erleichtert, wenn alles pünktlich auf dem Ausstellungstisch steht und spüren noch nach ein paar Stunden alle degustierten Produkte im Magen.»
Folgende Teilnehmenden stellten ihr Können heute unter Beweis:
Sven Haug, Mohn AG Bäckerei-Konditorei, Sulgen/TG
Alicia Hochreutener, P. Clément Boulangerie et Pâtisserie Sàrl, Daillens/VD
Vanessa Wehren, Aeschbach Chocolatier AG, Root/LU
Jolanda Fries, Ehliger Bäckerei-Konditorei-Confiserie AG, Hochdorf/LU
Regula Hunziker, Mohn AG Bäckerei-Konditorei, Sulgen/TG
Nadia Koller, Läderach (Schweiz) AG, Ennenda/GL
Lara Arber, Bäckerei-Konditorei & Café Vogel GmbH, Küssnacht am Rigi/SZ
Kathrin Brander, de Roggwiler Beck GmbH, Roggwil/TG
Veronika Hegglin, Café-Konditorei Schlüssel AG, Menzingen/ZG
(ahü/agu/dkl/ade)