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Wenn der «Chef» Geld will

Digitale Verbrecher sind erfinderisch. In letzter Zeit tritt vermehrt eine Masche auf, die vor allem Mitarbeitende schädigt.

Internetbetrüger haben raffinierte Methoden, um an Geld zu kommen. (Unsplash)

«Ich bin gerade an einer Sitzung und benötige Hilfe – bitte schicke mir eine E-Mail.» Diese Nachricht  haben Mitarbeitende von ihrem vermeintlichen Chef erhalten. Eine junge Angestellte, nennen wir sie Susi Meier, hat reagiert und geantwortet. Daraufhin wur- de sie gebeten, 36 iTunes-Karten à 100 Franken zu besorgen. Es sei eine Überraschung für die Mitarbeitenden geplant, und er werde ihr das Geld zurückbezahlen. Da Meier von zuhause aus arbeitete, hatte sie keinen Kontakt zu anderen Arbeitskollegen und kaufte die Karten an den Kiosken in ihrer Nähe. Zurück zuhause meldete sie sich wieder beim Chef mit der Nachricht, dass sie die Karten gekauft habe. Die Antwort kam sofort: Er bedankte sich und bat um die Gutscheinnummern der Karten. Ohne viel zu überlegen, gab sie diese preis. Doch wenig später tauchten Zweifel auf. Wofür benötigt der Chef diese Nummern, wenn er die Karten doch den Mitarbeitenden schenken will? Sie ruft ihre direkte Vorgesetzte an und beiden wird klar, dass sie wohl Internetbetrügern aufgesessen ist. Obwohl sie umgehend zur Polizei geht, ist nichts mehr zu machen. Solche Betrüger verwischen ihre Spuren gekonnt und die Karten waren längst eingelöst. 

Eine andere Masche, die so oder in ähnlicher Form schon vorgekommen ist: Der Buchhalter einer Firma erhielt eine E-Mail vom Chef mit der Bitte, ihm 53 049 Euro zu überweisen. Der Buchhalter erkennt sofort, dass er mit Betrügern in Kontakt ist, weil der Chef ihn normalerweise duzt und kaum nach Geld fragen würde. Doch wie kann man solche Fake-Nachrichten  identifizieren?

  • Die E-Mail-Adresse: Obwohl die Nachricht mit dem Namen des Chefs unterschrieben ist, steht im Absender nicht die korrekte E-Mail-Adresse.
  • Schreibfehler: Betrüger-E-Mails weisen oft Schreibfehler auf.

Generell sollten immer alle Alarmglocken läuten, wenn jemand Geld will. In den beiden beschriebenen Fällen muss man unbedingt den Chef anrufen und nachfragen, ob die Anweisung wirklich von ihm kommt. Zudem sollte der Vorgesetzte sofort alle Mitarbeitenden warnen, wenn eine solche E-Mail im Betrieb auftaucht.

(Mario Gsell)