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Wer bei der Brüderli Gastronomie lernt, lernt vier Betriebe kennen

Bis zu einem Dutzend Lernende bildet die Brüderli Gastronomie in der Nordwestschweiz aus. Doch längst nicht alle Stellen sind besetzt.

Lia Buser und Malin Breig, beide im dritten Lehrjahr, haben am Kochbuch Brüderli 2.0 mitgewirkt. (MARKUS ZUBER, KÜTTIGEN)

Vor Corona war Barbara Nebiker, bei der Brüderli Gastronomie seit 2009 verantwortlich für die Lernenden, verwöhnt. «Wir mussten unsere Lehrstellen nicht ausschreiben, wir hatten immer genügend Interessenten.» Heute sieht es anders aus: «Im laufenden Schuljahr haben wir genau einen neuen Lehrvertrag statt deren drei unterzeichnen können.»

Wer bei der Brüderli Gastronomie seine Ausbildung absolviert, kommt in den Genuss, ein breites Ausbildungsangebot zu erhalten. Barbara Nebiker hat dafür einen Ausbildungskleinverbund mit vier Restaurants gegründet. Während der Lehre wechseln die Lernenden alle paar Monate die Betriebe und lernen schon während der Ausbildung verschiedene Vorgesetzte, Mitarbeiter und Betriebsabläufe kennen. Zwei, die ihre Ausbildung Ende Schuljahr abschliessen, sind Lia Buser und Malin Breig. «Wir finden es toll, bereits während der Lehrzeit in verschiedene Betriebe hineinzusehen, das bringt uns weiter», sagen die beiden. Und wer bei der Brüderli Gastronomie seine Ausbildung absolviert, kann bei besonderen Projekten mitmachen. «Zwei- bis dreimal im Jahr unternehmen wir mit allen Lernenden etwas. Entweder wir kochen für ein Lager, planen ein Diner-Spektakel oder drehen ein Video», erzählt Barbara Nebiker.

Letztes Jahr war dies ein verlängertes Wochenende im südbadischen Raum mit dem Besuch einer Schaumweinkellerei inklusive Verkostung, Spargelstechen auf einem Bauernhof sowie einem Abstecher in den Europapark. Das Jahr zuvor gestalteten die Lernenden ein Kochbuch mit teils eigenen Rezepten. «Die Idee hatte einer der Lernenden während des Lockdowns», erinnert sich Barbara Nebiker. Zudem wird dieses Jahr das so genannte Lehrlingsessen wieder aufgenommen.

«Einmal im Monat sind unsere Lernenden für ein Fünf-Gang-Menü verantwortlich.»

Barbara Nebiker, Ausbildnerin Brüderli Gastronomie

Jeden letzten Samstag im Monat organisieren, kreieren und servieren die Lernenden im «Pantheon» in Muttenz/BL ein Fünf-Gang-Menü zum Preis von 55 Franken. «Das ist ein gutes Lehrstück», weiss Barbara Nebiker.

74 Jahre Gastronomieerfahrung

Die Firma Brüderli wurde 1949 als Metzgerei von den Eltern des heutigen Inhabers Toni Brüderli in Pratteln/BL gegründet. 1980 übernahm er den Betrieb und vergrösserte das Unternehmen fortzu. Heute gehören das Restaurant Kaserne in Liestal/BL, das Restaurant Pantheon im Oldtimer-Museum und die Wirtschaft zur Waage, beide in Muttenz, sowie der Landgasthof Adler in Kaiseraugst/AG dazu. Parallel dazu ist der Cateringbereich gewachsen. «Wir stellen wöchentlich rund 8000 Mahlzeiten bereit», verrät Barbara Nebiker. Im Unternehmen sind insgesamt 100 Mitarbeitende beschäftigt, davon zwölf Lernende in den Bereichen Küche, Service und Hotellerie-Hauswirtschaft.

(Ruth Marending)


Mehr Informationen unter:

bruederli.com