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Würzige Weihnachtsdrinks

Das preisgekrönte Team der Einstein Bar in St. Gallen zeigt auf kreative Weise, wie man mit winterlichen Gewürzen und passenden Spirituosen Festtagsstimmung ins Glas zaubert.

Lametta und Lichterketten findet man in der Bar des Hotel Einstein in St. Gallen nicht. Aus den Lautsprechern dudeln in der Adventszeit weder «Jingle Bells» noch «Stille Nacht». Obwohl Barchef Erik Koren und sein Team die Bar als weihnachtsfreie Zone erklärt haben, spricht für sie nichts dagegen, ein bisschen Weihnachtsstimmung ins Glas zu bringen.

Für neue Ideen ist Erik Koren stets zu haben. «Wir müssen an­erkennen, dass nicht mehr alles gleich läuft wie vor 20 Jahren», so der 44-Jährige. Man müsse frischen Wind und neue Arbeitsweisen zulassen. «Wichtig ist für mich auch der Spass bei der Arbeit. Mit tollen Zutaten, besonderen Barwerkzeugen und guter Musik.» Wobei der Service für die Gäste an erster Stelle steht. «Mein Team erhält viele Freiheiten und Wertschätzung, ich erwarte dafür Passion und Leistungsbereitschaft», sagt Erik Koren. Eine Philosophie, die sich auszahlt: So wurde das «Einstein»-Team bei den Swiss Bar Awards 2023 zum «Best Bar Team» gekrönt. 

Hip-Hop und Ledersofas

Barchef Erik Koren hat eine Atmosphäre geschaffen, in der seine Mitarbeitenden gerne arbeiten. Seit er den Managerposten 2018 übernahm, legte die Hotelbar ihr verstaubtes Image ab. Die klassische Atmosphäre, geprägt durch Chesterfield-Möbel, Holz und dunkle Farben, wird durchbrochen von modernen Kunstwerken und Hip-Hop-Sound. Für Pauline Lauinger ist die Einstein Bar der beste Arbeitsort, den sie sich vorstellen kann. «Als ich zum ersten Mal hier reinkam, war ich sofort begeistert», sagt die 19-Jährige. Sie arbeitete im Rahmen ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau im Hotel Einstein erstmals an der Bar und entschied danach, in Korens Team zu bleiben. «Hier ist in mir die Freude für den Beruf erwacht. Der Zusammenhalt im Team und die Unterstützung, die ich erhalten habe, sind einmalig.»

Lauinger tüftelt gerne neue Drinks aus. Für den Festtagscocktail «Little Knight» brauchte sie einige Testläufe mit Stammkunden und Teamkollegen. Am Ende kam die zündende Idee in Form einer Weihnachtstradition. «In Süddeutschland machen wir zu Weihnachten Anis-Plätzchen, genannt Springerle. Diese wollte ich als Cocktail nachbauen.» Erreicht hat sie das mit jamaikanischem Rum, Haselnuss-Likör, Bitters und Mandelsirup. Frische bringt Eiweissschaum, versetzt mit Zitrone und Vanille. Ein Cocktail, der schon beim ersten Schluck Weihnachtsstimmung erschafft.

Pauline Lauinger gefiel es in der Einstein Bar so gut, dass sie vor zwei Jahren ihren Bruder Benedikt überzeugte, sich ebenfalls an der Bar zu versuchen. Dieser brachte Hotel-Erfahrung aus zwei Saisons in Arosa/GR mit, allerdings noch nicht im Service-Bereich. Doch der 23-Jährige saugte alles Cocktail-Wissen in sich auf und arbeitete sich in kurzer Zeit vom Spüler und Servicemitarbeiter hoch zum Head-Bartender an der Cocktail-Station.

Mehr Schwung mit Musik

Seine Spezialität ist die Geschwindigkeit, mit der er seine Drinks zubereitet. So ist es für ihn meist kein Problem, die Zeitvorgabe seines Chefs einzuhalten. Diese sieht vor, dass jeder Gast innerhalb von zehn Minuten nach Bestellung seinen Cocktail erhält. Damit Lauinger im Barbetrieb noch schwungvoller abliefern kann, stimmte Barchef Erik Koren jüngst zu, dass über der Cocktailstation ein zusätzlicher Lautsprecher für ihn installiert wird.

Benedikt Lauingers Cocktail ist ein Twist auf einen Trinidad Sour. «Ich schätze Bitternoten in Cocktails mehr als Süsse», so der Barkeeper. Der Drink «Cinnamon Heaven» nimmt das Gewürz Zimt einerseits in einem Zimtinfusionierten Wodka auf. Zudem lässt sich mit über dem Cocktail angezündeten Zimt ein funkelnder Show-Effekt erzeugen.

Das «Einstein» wurde in den letzten Jahren von der reinen Hotelbar zum Hotspot der Barszene in St. Gallen. 80 Prozent der Gäste kommen heute von ausserhalb des Hotels. (Bilder Filipa Peixeiro)

Erik Koren entschied sich für einen Drink, der perfekt ins festliche Thema passt: Der «Fall of Alexander» ist ein Twist auf den klassischen Brandy Alexander. Den Brandy bringt Koren in seinem Cocktail zu Fall und ersetzt ihn durch einen Bourbon Whiskey. Die Süsse kommt durch Schokoladenlikör und Ahornsirup dazu. Nicht fehlen darf – wie beim Klassiker – geriebene Muskatnuss.

Drei Gewürze, drei Cocktails –  sie zeigen, dass es sich lohnt, über die Feiertage auch mal den Shaker hervorzunehmen.

(Alice Guldimann)


Erik Koren
Fall of Alexander

Zutaten für 1 Cocktail

5 cl Bourbon Whiskey

2 cl Rahm

4 cl Mozart Chocolate Spirit

3 cl Ahornsirup

Muskatnuss

Alle Zutaten in den Mix­becher geben und kräftig auf guten Eiswürfeln ­shaken. Anschliessend in eine vorgekühlte ­Cocktailschale abseihen, Muskatnuss darüber reiben und servieren.


Pauline Lauinger
Little Knight

Zutaten für 1 Cocktail

1,5 cl Appleton 8 Jahre

2 cl Frangelico-Likör

1 cl Orgeat

3 ds Angostura Cocoa Bitters

1 Eiweiss

3 cl Vanillesirup

3 cl Zitronensaft

Etwas geriebenen Sternanis

Für die Basis Rum, Frange­lico-Likör, Orgeat und An­gostura Cocoa Bitters auf gutem Eis shaken und in ein Nick-&-Nora-Glas ­ab­seihen. Danach Eiweiss, Vanille­sirup, Zitronensaft und geriebenen Sternanis im ­Blender circa  30 Se­kunden mixen und auf den Drink geben. Mit ­Sternanis garnieren.


Benedikt Lauinger
Cinnamon Heaven

Zutaten für 1 Cocktail

2 cl Zimtwodka (hausgemacht)

2 cl Cognac 3 cl Orgeat

1 cl Chuncho Bitters

1 cl Angostura Bitters

2 cl Apfelsaft

3,5 cl Zitronensaft

6 cl Mandeldrink

Alle Zutaten auf den Mandeldrink giessen und einige Stunden stehen ­lassen. Das Ergebnis durch ein feines Passiertuch ­sieben. Auf Eis im Rührglas kalt rühren und auf einen grossen Eiswürfel abseihen. Mit Zimt bestreuen und ­dekorieren.


Mehr Informationen unter:

einstein.ch