Der Kanton Bern hat zwei Lebensmittel-Projekte mit dem Bio-Innovationspreis ausgezeichnet.
Mit dem Ziel, innovativen Berner Bio-Projekten zu einem erfolgreichen Start zu verhelfen, führte «Bern ist Bio» zum dritten Mal einen Innovationswettbewerb durch. Der Förderbetrag von je 20 000 Franken fliesst jeweils in die Weiterentwicklung der Projekte. Dieses Jahr ging ein Preis an Beat Baumgartner in Wohlen/BE für fermentierte Pommes aus Biokartoffeln. Den zweiten Preis erhielt Stefanie Gfeller. Sie produziert in Wichtrach/BE aus Okara, einem Nebenprodukt der Tofuherstellung, Hummus.
Die «fermentierten Pommes» wurden vom Bogen 17 Kiosque in Wohlen/BE entwickelt. Der Betrieb ist nur in den Sommermonaten geöffnet, und einer der Initianten ist Beat Baumgartner. «Bei der handelsüblichen Verarbeitung von Pommes fällt viel Energie an. Die Fermentation leistet einen Beitrag zur energieeffizienteren Herstellung von Pommes», ist auf der Webseite von «Bern ist Bio» zu lesen. «Die Fermentation funktioniert ähnlich wie bei der Herstellung von Sauerkraut», erklärt Beat Baumgartner weiter. «Dadurch sind die Pommes wie vorgekocht und müssen nicht vorfrittiert oder tiefgekühlt werden.» Die Kartoffeln stammen aus der Region. Wenn die Technologie ausgearbeitet ist, soll diese auch für andere interessierte Produzenten zugäng-lich gemacht werden. Insbesondere dieser Ansatz und das innovative Produkt hätten die Jury überzeugt.
Auch das zweite Siegerprojekt geht bei der Herstellung eines geläufigen Lebensmittels neue Wege. Das Gewinnerteam entwickelte eine Methode, mit der man aus Okara Hummus produzieren kann. Okara ist ein Nebenprodukt, welches bei der Tofu- und Sojage-tränkeherstellung anfällt. Zur Herstellung dieser Produkte werden Sojabohnen in Wasser eingelegt und nachfolgend gekocht, püriert und gepresst. Daraus entstehen Tofu, Sojadrinks und Okara, das ausgepresste Sojabohnenpüree. «Okara hat nicht sehr viel Eigengeschmack und eine Konsistenz, die an Griessbrei erinnert», sagt Gfeller gegenüber der Zeitung «Der Bund». Daher war es naheliegend, etwas «Aufstrichmässiges» herzustellen.
(Daniela Oegerli)