Das Weltwirtschaftsforum (WEF) findet dieses Jahr erstmals im Frühling statt. Eine Chance für den Tourismus-Standort Davos.
Die Corona-Pandemie hat den Veranstaltern des WEF in den vergangenen zwei Jahren mehrmals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun ist es am kommenden Wochenende endlich wieder so weit: Zahlreiche Führungspersonen aus Wirtschaft und Politik treffen sich in Davos – das erste physische Forum seit Ausbruch der Pandemie.
Weil das Jahrestreffen aufgrund der Omikron-Welle nicht wie sonst im Winter abgehalten werden konnte, findet es nun zum ersten Mal im Frühsommer statt. Für den Tourismus sei das eine Chance, sagt Samuel Rosenast von der Destination Davos Klosters. «Wir erhalten die Möglichkeit, den Gästen den Davoser Frühling zu zeigen.»
Insbesondere über Social Media würden an den WEF-Tagen zahlreiche Bilder in der ganzen Welt verbreitet. «Am kommenden Wochenende werden die Nutzerinnen und Nutzer für einmal keinen Schnee zu Gesicht bekommen, sondern – hoffentlich – schönes Frühlingswetter», so Rosenast. Mit dem fehlenden Schnee entfällt auch das mühselige Schneeräumen. Die Tourismus-Organisation rechnet daher mit einem deutlich besseren Verkehrsfluss als sonst.
Das Frühlings-WEF bringt aber nicht nur Vorteile: So hätten einige Hotellerie- und Gastronomiebetriebe aufgrund der Nebensaison geschlossen, die Mitarbeitenden wären in den Ferien. «Es war und ist eine Herausforderung, den Personalbestand kurzfristig hochzufahren», sagt Rosenast. Die Aufgabe hätten die Betriebe jedoch gemeistert. «Die Hotels und Restaurants sind bereit.»
Ein bekanntes WEF-Phänomen ist, dass manche Anbieter den Ansturm auf Davos nutzen, um die Preise für Übernachtungen in schwindelerregende Höhen zu treiben. So finden sich auf der Plattform Airbnb Angebote für weit über 10 000 Franken pro Nacht. «Die Preis-Exzesse werfen kein gutes Licht auf unsere Destination», sagt Rosenast. Die meisten Anbieter hielten sich jedoch an die vertragliche Vereinbarung mit dem WEF.
(Alice Guldimann)
Das WEF findet dieses Jahr vom 22. bis zum 26. Mai in Davos statt. Erwartet werden laut Website rund 2000 Führungspersonen und Experten aus der ganzen Welt. Letztes Jahr konnte das Jahrestreffen aufgrund von Corona nicht stattfinden.
Um die Sicherheit zu gewährleisten, Infrastruktur zu schützen und die Logistik bereitzustellen, hat der Bundesrat den Einsatz von bis zu 5000 Armeeangehörigen bewilligt. Die Luftwaffe sichert am WEF den Luftraum.