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Kurhaus Bergün eröffnet Kurbad

Dem Namen nach war das Jugendstilhotel in Bergün immer schon ein Kurhaus. Jetzt ist es dies auch von seinem Angebot her.

Mondholz, Heilwasser und eine Architektur, die historische Elemente aufgreift, prägen die neue Kuranlage in Bergün. (ZVG)

Das Jugendstilhotel Kurhaus Bergün in Bergün/GR hat ein neues Kapitel in seiner über 115-jährigen Geschichte aufgeschlagen. Pünktlich zur Hochsaison ist ein Kurbereich eröffnet worden. Dies knapp zwei Jahrzehnte nachdem eine Gruppe von Stammgästen das in die Jahre gekommene Kurhaus übernommen und in kleinen, überschaubaren Etappen renoviert hat. Dabei wurd immer nach der Maxime gearbeitet: historische Substanz erhalten, reparieren, erweitern. Entstanden ist eines der schönsten Jugendstil-hotels der Schweiz.

Im Eiskeller schwitzen

Auch beim Bau des neuen Kurbereichs wurde Wert darauf gelegt, Bestehendes zu erhalten und Neues so zu schaffen, dass es mit der Belle-Epoque-Architektur des Hotels, seiner Umgebung und seiner Geschichte harmoniert. In diesem Sinne wurde der ehemalige Eiskeller des Hotels umgenutzt. Dort, wo früher, als Kühlschränke noch nicht erfunden waren, riesige Eisklötze lagerten, um Getränke und Speisen kühl zu halten, wird heute geschwitzt. Und zwar in einer Sauna, erbaut aus Bergüner Mondholz. Dieses, in einer bestimmten Mondphase geschlagene Holz, gilt als besonders formstabil. Ausserdem soll Mondholz gegen Schädlinge resistenter sein als anderes Holz.

«Viele Jahre kümmerten wir uns ums ‹Haus›. Jetzt war es an der Zeit, uns auch dem ‹Kur› zu widmen.»


Ebenfalls aus Mondholz gefertigt ist der Parkpavillon. Er wurde nach historischen Vorlagen rekonstruiert und dient den Saunagästen nun als Ruheraum.

Im Mineralwasser baden

«Direkt neben dem Hotelgelände gibt es zwei fast vergessene Mineralwasserquellen. Sie gehören der Gemeinde, doch wir dürfen sie nun nutzen», sagt Christof Steiner, Gastgeber und Direktor im Kurhaus Bergün.

Wie der Bündner Kantons-chemiker bestätigt, weisen diese Quellen einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Magnesium, Kalzium, Hydrogencarbonat und Sulfat aus. Ihr Wasser, das bisher ungenutzt in einen Bach floss, wird neu ins Kurhaus Bergün geleitet. Hier wird das Mineralwasser nun innerlich und äusserlich angewendet: als Trinkkur, zum Kneippen im Kurparkteich sowie zum Baden. Dazu stehen ein Heisswasserbad (37 Grad) und ein Kaltwasserbad (8 Grad) zur Verfügung. Zudem befindet sich bei der Sauna im Eiskeller ein separater Mineralwasserbadebrunnen. Selbst die jüngsten Gäste kommen mit dem heilsamen Was-ser in Kontakt. Eine Mineralwas-ser-Suone führt durch die grosse Spielanlage auf dem Hotelarealund lädt zum Planschen ein.

Mit der Eröffnung seines Kurbereichs wird das Hotel seinem Namen «Kurhaus Bergün» endlich vollends gerecht.

(Riccarda Frei)


Kurhaus Bergün

Das Hotel wurde 1906 eröffnet, allerdings blieb der wirtschaftliche Erfolg fast 100 Jahre lang aus. Von 1952 bis 2002 war es eine Familien-herberge. Dann gründeten Stammgäste die Kurhaus Bergün AG und renovierten das  heruntergekommene Haus. 2012 wurde die Jugend-stil­perle zum historischen Hotel des Jahres gekürt.

www.kurhausberguen.ch