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Vorurteile aus der Welt schaffen

Viele Eltern und auch Jugendliche haben ein falsches Bild von Berufslehren in Hotellerie und Gastronomie. Saphira bringt Licht ins Dunkel.

Die Mutter von Saphira Sauerer führt in Chur ein Bistro mit Catering. (ZVG)

Ein Beruf, bei dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, einem die Welt offen steht und kein Tag ist wie der andere – wer wünscht sich das nicht? Schade nur, wissen die wenigsten Jugendlichen und deren Eltern, dass Berufe in Gastgewerbe und Hotellerie genau das bieten können. Die Vorurteile – lange Arbeitszeiten, schlechter Lohn, viel Stress – halten sich hingegen hartnäckig. 

Erfolg ist branchenunabhängig

Marc Tischhauser, Präsident von Gastro Graubünden, wundert das nicht: «Wenn man sich zum Beispiel die Sendung Restauranttester ansieht, sieht man nur Betriebe, die nicht funktionieren. Kein Wunder, möchten Eltern bei solchen Beispielen nicht, dass ihre Kinder den Weg in unsere Branche einschlagen.» Im Fokus von Gastro Story 2 stünden deshalb erfolgreiche Persönlichkeiten aus Gastgewerbe und Hotellerie des Kantons Graubünden, die der 17-jährigen Reporterin Saphira Sauerer Geschichten aus ihrem Leben erzählten. 

Köchin und Gastgeberin Rebecca Clopath vom Biohof Taratsch in Lohn/GR zum Beispiel berichtet davon, wie sie zur Selbständigkeit kam. Und sie gibt preis, welche Persönlichkeiten sie auf ihrem Weg prägten und welche Möglichkeiten sie in dieser Branche für Jugendliche sieht. 

Perspektiven fassbar machen

Dass sich Clopath und die anderen Gastgeber jeweils so viel Zeit für den Dreh nehmen, findet Saphira Sauerer toll: «So können wir verschiedene Facetten ihres Berufes zeigen.» 


«Die Episode mit Lea Caluori in Kopenhagen war mein persönliches Highlight.»



Bisher hätten ihr alle Gespräche gefallen: «Vor allem, weil die Gastgeber total sympathisch waren und sehr faszinierende Geschichten aus ihrer Karriere erzählten», erläutert sie. Das sei vor allem für Eltern interessant: «Es ist wichtig, dass sie wissen, was ihr Kind in dieser Branche alles erreichen kann.» 

Für die Eltern gibt es auf Gastrostory.ch deshalb zusätzlich zu den Videos eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen. Die Videos wiederum findet man auf jenen Kanälen, die auch die Jugendlichen gerne nutzen: Tiktok, Instagram und Youtube. 

Vielleicht schon bald national

Die Strategie gehe auf, sagt Tischhauser: «Die Resonanz ist sehr gut. Die Videos werden fleissig geschaut und kommentiert. Bisher fast nur positiv, was uns natürlich sehr freut.» Bei so viel positivem Feedback stellt sich die Frage: Weshalb findet auch die zweite Ausgabe der Gastro Story nur im Kanton Graubünden statt?


«Mit einem grösseren Budget könnten wir auch national durchstarten.»



Tischhauser sagt dazu: «Wir sind mit den beiden Arbeitgeberverbänden Hotelleriesuisse und Gastrosuisse im Gespräch. Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden. «Dieses Jahr waren wir leider etwas spät dran. Aber es ist gut möglich, dass das Konzept 2021 auch auf andere Kantone ausgeweitet wird.»


(Désirée Klarer)

 



Gastro Story


Gastro Story ist eine Nachwuchskampagne von Gastro Graubünden. In der ersten Ausgabe drehte sich alles um das Thema Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten von Gastro Graubünden. Die zweite Ausgabe der Gastro Story hat zum Ziel, mehr Jugendliche für die Berufs-lehren in Gastgewerbe und Hotellerie zu begeistern. Dafür besucht Saphira Sauerer (17) spannende Persönlichkeiten aus der Branche. Die Kampagne läuft bis 2023.