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Die Klimakrise auf dem Teller

Wollen wir den Klimawandel bremsen, müssen wir unsere Ernährungsgewohnheiten anpassen. Wie das aussehen könnte, wurde am Future Food Symposium rege diskutiert.

Besser für die Umwelt: Weniger Fleisch, dafür mehr Früchte und Nüsse. (Unsplash)

Rund 30 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen sind auf die Ernährung zurückzuführen. Eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten hätte also grosses Potenzial im Kampf gegen den Klimawandel. «Die Schweiz könnte in diesem Bereich eine Pionierrolle einnehmen», ist Erich Windhab überzeugt. Er ist Professor für Lebensmittelverfahrenstechnik an der ETH Zürich und war einer der Referenten des ersten Future Food Symposiums in Zürich. Denn in der Schweiz gebe es nicht nur das Wissen, sondern auch eine Kundschaft, die bereit sei, für Qualität mehr zu bezahlen.

Thomas Nemecek von der Forschungsanstalt Agroscope zeigte auf, wie eine im Hinblick auf das Klima optimierte Ernährung in der Schweiz aussehen könnte. «Vor allem durch die Reduktion der Tierhaltung sowie der Futter- und Nahrungsmittelimporte könnten die Umwelteinwirkungen unserer Ernährung um über die Hälfte reduziert werden», so Nemecek. Diese müsste dafür allerdings deutlich umgestellt werden: «Wir müssten mehr Getreide, Kartoffeln, Nüsse, Obst und Gemüse essen und deutlich weniger Fleisch und Alkohol konsumieren.» 

Tierisch oder pflanzlich? Beides!

Wortwörtlich in aller Munde sind derzeit verschiedene Fleischalternativprodukte aus pflanzlichen Proteinen. Sinnvoll seien diese vor allem, um die sogenannten Flexitarier anzusprechen, so der Tenor der Tagung. Man dürfe aber nicht vergessen, dass Alternativprodukte das Original hinsichtlich der Nährstoffe nicht eins zu eins ersetzen können. Längerfristig werde sich eher Fleisch aus dem Labor durchsetzen. «Vielleicht müssen wir aufhören, starr in Entweder-Oder-Mustern zu denken», sagte Christoph Denkel, Professor für Lebensmittelverfahrenstechnik an der Berner Fachhochschule. «Wenn wir tierische und pflanzliche Eiweisse in einem Produkt verbinden, wird ebenfalls weniger Fleisch gegessen. Und die Produkte kämen ohne Zusätze aus.»

(Angela Hüppi)


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