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Sir, brauchen Sie ein Tuk-Tuk?

Gilles Ambühl ist Farmhouse-Manager in Kambodscha. In seiner Kolumne beschreibt der SHL-Absolvent den ganz normalen Wahnsinn bei seiner Tätigkeit fürs Hilfsprojekt «Smiling Gecko».

Abenteuer Tuk-Tuk: Diese Fahrten gehören zum alltäglichen Wahnsinn in Kambodscha. (ZVG)

Wie eine Taxifahrt bei uns in der Schweiz funktioniert: Man begibt sich nach dem Einkaufen oder Museumsbesuch zum Taxistand, sagt, wohin man genau will, steigt ein und bezahlt am gewünschten Zielort.

So läuft es in Kambodscha: Bevor man den Laden oder das Restaurant überhaupt verlassen kann, stürmen dir zwei, drei Fahrer entgegen und stellen die berüchtigte Frage: Sir, do you need Tuk-Tuk?

Dabei gibt es unter den Fahrern keinerlei Skrupel. Kunden werden abgeworben, Preise werden gedrückt oder sie stossen sich einfach gegenseitig auf die Seite. Diese Situationen können sehr amüsant, aber auch mühsam sein.

Nachdem man sich dann für einen entschieden hat, wird der Zielort genannt, man verhandelt sogleich den Preis. Als selbsternannter Kenner der hiesigen Tuk-Tuk-Branche würde ich von mir behaupten, die Preise nun etwas zu kennen. Daher muss der von ihm genannte Preis zuerst gleich mal um 40 bis 50 Prozent gesenkt werden. Bei einigen merkt man auch gleich, dass sie die genannte Adresse nicht kennen, sie würden dies aber nie zugeben. Diese Fahrer sollte man meiden und gleich wieder aussteigen.

Da ich gerade Besuch aus der Schweiz hatte und etwas Abenteuer bieten wollte, blieben wir trotz mehrmaligem Nachfragen sitzen. Nach einer mehrminütigen Irrfahrt und Nachfragen bei Tuk-Tuk-Kollegen sind wir dann in der Nähe unseres Ziels angelangt.

Die restlichen Abzweigungen habe ich ihm dann gezeigt und wir stiegen mit einem Schmunzeln aus. Auch der Fahrer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, denn er wusste von Anfang an, dass er keine Ahnung hatte, wohin wir mussten.

Liebe Grüsse,
Gilles Ambühl
SHL-Absolvent und Farmhouse-Manager in Kambodscha