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Auf neue Ideen stossen

Die Gastkolumne – diese Woche von: Bruno Heini. Er ist Mitinhaber der Heini Conditorei AG in Luzern und Autor des Buches «Mehr Butter aufs Brot – Verkäufe steigern, Preise durchsetzen».

Bruno Heini.

Alle Menschen interessieren sich für Neuheiten und alle lieben die Abwechslung. Gastgeber, die nichts Neues anbieten, verlieren Gäste an die Konkurrenz. Dabei könnten Neuheiten und Abwechslung den Gästen einen Grund liefern, öfters mal reinzuschauen. Aber angebliche «Neuheiten», die schon bei der Konkurrenz auf der Menükarte stehen, sind ihnen bereits bekannt. Grosse Verkaufsmengen lösen diese nur aus, wenn sie zu tiefen Preisen – dann aber ohne Gewinn – angeboten werden.

Spürt ein Gastgeber neu aufkeimende Wünsche rechtzeitig und entwickelt sofort entsprechende Produkte, die zur eigenen Strategie passen, dann überrascht er seine Gäste positiv und gewinnt sogar neue hinzu. Aber wo findet man Neues?

Es gilt, neugierig zu bleiben. Ideen kommen oft unerwartet. Deshalb lohnt es sich, Geistesblitze sofort zu notieren und in eine Ideen-Box zu legen. Auch wenn im Moment noch nicht klar ist, wo und wie man sie umsetzen wird. Alles, was unüblich daherkommt, hebt sich vom Normalen ab. So lohnt es sich, «Eigenwilliges» genauer zu betrachten. Und schon sprudeln die Ideen.

Impulse werden also sofort notiert, bevor sie vergessen gehen. Jede Anregung ist ein Mosaiksteinchen und gelangt in die Box, die man später zur Lösung eines Problems beiziehen kann. Je mehr Steinchen sich darin befinden, desto grösser sind Auswahl und Möglichkeit, sie am richtigen Ort einzusetzen. So schaffen Kreative ein Meisterwerk.

Naheliegende Ideenquellen sind Tipps von Lieferanten. Mitarbeitende sollen instruiert werden, Anregungen der Gäste und Kunden unverzüglich an die zuständige Person weiterzureichen. Ideen liefern auch Google, Interviews mit «Noch-nicht-Gästen», die Beratung in Erfa-Gruppen, Besuche von Fachausstellungen, insbesondere im Ausland, weil sich dort die wenigsten Konkurrenten ebenfalls inspirieren lassen.

Am ergiebigsten sind Mode-, Szene- und Lifestyle- Magazine. Oder generell Zeitschriften für die junge Frau. Da geht es meist um Topaktuelles oder Trends, die so neu sind, dass man sie noch kaum kennt. Und dies in verschiedensten Themenbereichen wie Ausgehen, Essen, Geniessen, Unterhaltung, Kleidung, Konsum oder Reisen. Man erfährt, was Leute tun, die «in» sind. Deren sonderbare Kleidung oder spezielles Konsumverhalten wird in abgeschwächter Form der Trend von morgen sein.

Fix in den Jahresplan integriert, sollte die Box regelmässig konsultiert und die besten Ideen ins Konzept integriert werden. Dazu bieten sich auch unterschiedliche Kreativtechniken an wie die Open-Space-Methode, Morphologische Matrix oder die 6-3-5-Methode, die ich in «Mehr Butter aufs Brot» beschreibe.