Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe steigt stark an. Der Einbruch durch die Corona-Krise ist aber noch nicht überwunden.
Der Schweizer Arbeitsmarkt ist im Hoch. Innert Jahresfrist wurden 164 000 neue Stellen geschaffen. So viele wie noch nie, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Die Beschäftigung liegt in allen Wirtschaftsbereichen im Plus. Obenauf schwingt jedoch das Gastgewerbe. Im zweiten Quartal 2022 wurden in der Branche 37 000 Beschäftigte mehr registriert als ein Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg von 17,3 Prozent.
Die Statistik zeigt weiter, dass viele Branchen Mühe haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Die Zahl der offenen Stellen wuchs gesamthaft um 45 Prozent. Im Gastgewerbe gab es im zweiten Quartal 8700 offene Stellen, was verglichen mit dem Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 47 Prozent entspricht. Die Quote der offenen Stellen beträgt in der Branche 3,3 Prozent. Entsprechend haben seit dem letzten Jahr auch die Schwierigkeiten bei der Personalsuche im Gastgewerbe um 16 Prozent zugenommen, über alle Branchen hinweg beträgt die Zunahme laut BFS 10 Prozent.
Trotz der rasant wachsenden Beschäftigungszahlen hat das Gastgewerbe die Beschäftigung von vor der Krise noch nicht wieder erreicht. Laut BFS fehlen, verglichen mit dem zweiten Quartal 2019, noch 11 000 Stellen.
Zahlen, die das Bundesamt kürzlich veröffentlicht hat, zeigen, welche Auswirkungen die Coronakrise im Jahr 2020 auf die Schweizer Wirtschaft hatte. Im ersten Pandemiejahr wurden rund 900 Unternehmen und 33 000 Arbeitsplätze weniger gezählt als im Jahr zuvor. Die mit Abstand grössten Verluste verbuchten die Gastronomie und die Beherbergung mit einem Minus von 15 641 und 9922 Arbeitsplätzen. Während viele Branchen Rückschläge erlitten, gab es im Gesundheitswesen sowie in der Forschung und Entwicklung ein Beschäftigungswachstum (siehe Grafik).
(agu)