Viele Gastgewerbler üben ihren Beruf mit grosser Passion aus. Wissenschaftler fanden heraus, dass es noch einen wichtigeren Erfolgsfaktor gibt als die Leidenschaft für den Beruf.
Herzblut, Feu sacré, Leidenschaft, Passion – egal wie man es nennt, die Begeisterung für den Beruf wird im Gastgewerbe immer wieder beschworen. Das grosse Gefühl macht aus einem Beruf eine Berufung und treibt die Menschen zu Höchstleistungen an.
Dieser Passion für den Beruf wird eine entscheidende Rolle zugeschrieben. Für den Erfolg, aber auch für die persönliche Zufriedenheit. Leidenschaft und Freude an der Arbeit gelten im Allgemeinen als wesentliche Voraussetzung für Motivation, Leistung und damit für Erfolg. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Der Managementprofessor Morton Hansen hat in einer Studie untersucht, welche Faktoren sehr erfolgreiche von durchschnittlichen oder wenig erfolgreichen Berufsleuten unterscheiden. Dazu hat der Forscher über mehrere Jahre hinweg 5000 Mitarbeitende und Führungskräfte in verschiedenen Branchen beobachtet und befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Personen, die ihren Beruf mit Begeisterung (Passion) ausüben, tatsächlich eine hohe Leistung im Job erbringen. Aber sie zeigen auch, dass Menschen, die in ihrer Arbeit einen Sinn und Zweck (Purpose) sehen, noch bessere Leistungen und Erfolge erzielen.
Mit Abstand am erfolgreichsten und leistungsfähigsten sind Menschen, die einen in ihren Augen sinnvollen Beruf mit Leidenschaft ausüben. Also Berufsleute, die Passion und Purpose verbinden können. Ihre Werte im gemessenen Leistungsspektrum liegen um 18 Prozent höher über vergleichbaren Personen, die weder Leidenschaft für ihre Profession haben noch einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen.
Es gibt nur eine Gruppe Studienteilnehmender, die noch höhere Leistungswerte erzielen als die «Purpose & Passion»-Berufsleute. Das sind die Menschen, die sich mit ganzem Herzen auf eine einzige Tätigkeit, einen Tätigkeitsbereich spezialisieren und diesen obsessiv ausüben.
Bei der Passion geht es darum, eine Tätigkeit auszuüben, die einem selber Freude macht und Erfüllung bringt. Hinter der Leidenschaft steht demnach ein egoistischer Ansatz. Beim Purpose hingegen geht es eher darum, einen wertvollen Beitrag für andere zu leisten. Das können die Mitmenschen, die Gesellschaft, eine Organisation oder die Natur und Umwelt sein. Die Balance zwischen dem egoistischen und dem hedonistischen Denken und Handeln macht glücklich, motiviert und fördert dadurch den Erfolg.
Die empirischen Daten von Hansens Studie zeigen, dass jeder sinnorientiert arbeiten kann, ganz unabhängig von Branche, Unternehmensgrösse, Berufsgruppe und Hierarchiestufe. Selbst in untergeordneten und wenig prestigeträchtigen Jobs fänden die Menschen Sinn in ihrer Tätigkeit, so die Forschungsergebnisse.
Auch eine interne Untersuchung von LinkedIn ergab, dass sinnorientierte Mitarbeiter produktiver und erfolgreicher sind. Sie zeigten ein höheres Engagement und erlebten ihre Tätigkeit als erfüllender.
Purpose-orientierte Mitarbeitende sind nicht nur persönlich zufriedener, sie bleiben auch länger im Unternehmen und sind viel eher bereit, Führungspositionen zu übernehmen.
(Riccarda Frei)
Situation/Gefährdung
Gefährdung allein arbeitender Mitarbeiter durch enge Platzverhältnisse und mangelnde Organisation. Erkältung bei Kälte und Nässe. Notfälle.
Massnahmen
Regelung der Pausen. Für sanitäre Einrichtungen sorgen. Gute und durchdachte Arbeitsorganisation einführen. Der Witterung angepasste Kleidung tragen wie Thermowäsche, isolierte Schuhe, Kopfbedeckung.
Notfallplanung vorbereiten (Liste mit Notfallnummern, Adresse des nächsten Arztes/Krankenhauses, Feuerlöscher oder Löschdecke in Griffnähe).
Die Tipps stammen aus der Broschüre «Informationen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz in Betrieben des Gastgewerbes, Hotels, Verpflegungsbereichen von Spitälern und Heimen», herausgegeben von der Eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit EKAS. Die Broschüre kann gratis heruntergeladen werden unter: www.ekas.admin.ch