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«Extreme Dining» bringt das Restaurant zum Gast

Die Pandemie hat das Bedürfnis der Menschen, Zeit in der Natur zu verbringen, verstärkt. Da kommt das Konzept von «Extreme Dining» gerade recht.

  • Wie viele Gänge beim «Extreme Dining» serviert werden, hängt vom Wunsch der Gäste ab. Der Service ist so getaktet, dass das Dessert dann auf den Tisch kommt, wenn die Sonne untergeht. (ZVG)
  • Zu den Gängen, die bei «Extreme Dining» serviert werden, gehören etwa Ravioli, gefüllt mit Ziegenkäse, oder Frühlingsjungsalat mit Entenbruststreifen.

Durchs Dickicht hindurch, an Sträuchern vorbei und zack – schon steht man mitten auf einer Waldlichtung und, im Falle von «Extreme Dining», vor einem weiss gedeckten Tisch, wie man ihn sonst im Restaurant vorfindet. Seit 2015 bietet die Firma mit Sitz in Baar/ZG die Möglichkeit, inmitten der Natur kulinarische Hochgenüsse zu erleben.

«Begonnen haben wir mit einzelnen Anlässen für Freunde. Das Material haben wir jeweils aus dem Keller in die Natur getragen», sagt Executive Manager David Bucher. Seit 2017 ist das Team mit einem Trailer unterwegs. Dieser enthält das gesamte Material für den Anlass und ermöglicht es Bucher und den Mitarbeitenden, effizient auf- und abbauen zu können.

In Harmonie mit den Elementen

Die Gäste können zwischen vier Locations wählen oder selbst welche vorschlagen. Bis jetzt seien die meisten zuständigen Be­hörden sehr offen gewesen, sagt Bucher. «Bei öffentlichen Plätzen eine Bewilligung für einen Privatanlass zu bekommen, ist hingegen schwierig.» Je nach Saison seien sie bei einigen Orten zudem auch mit Ämtern wie etwa jenem für Wald und Wild in Verbindung. «Beispielsweise weil zu gewissen Zeiten Wald- und Uferzonen einen speziellen Schutz benötigen», so David Bucher.

Die Firma habe auch schon mal einen Anlass auf dem Creux du Van im Kanton Neuenburg durchgeführt, doch das sei eine Ausnahme, sagt Bucher. «Wir sind primär in der Zentralschweiz tätig.» Der bisher logistisch anspruchsvollste Anlass sei der allererste Event in der Burgruine Wildenburg in Baar/ZG gewesen. «Das Material musste auf einem knapp vierzig bis fünfzig Zentimeter breiten Wanderweg einen Grat entlang transportiert werden», erzählt Bucher. Ein benachbarter Bauer habe sogar extra eine Spezialkonstruktion für seinen Traktor gebaut, damit er der Mannschaft von «Extreme Dining» zumindest einen Teil der Strecke ersparen konnte.

«Der Transport des Materials dauerte über vier Stunden. Dann mussten wir noch in derselben Nacht zurück.»

David Bucher, Executive Manager, «Extreme Dining»


Nebst den Küchenutensilien bringen Bucher und sein Team auch ­einige vorproduzierte Speisen in Kühlboxen mit. Der Grossteil der Lebensmittel wird jedoch direkt vor Ort verarbeitet. Bei der Menügestaltung hält sich das Team an die vier Elemente der Natur: Erde, Feuer, Wasser und Luft. «Zum Beispiel servieren wir beim Thema Erde ein Randentatar mit Sommertrüffeln,sautierten Champignons und passendem Gemüse», sagt David Bucher. Das Menü zeige so zusagen die verschiedenen Erdschichten auf. «Also Lebensmittel in, aus und über der Erde.»

(Désirée Klarer)


«Extreme Dining»

Die Firma Extreme Dining wurde 2015 gegründet. Das neunköpfige Team serviert an den aussergewöhnlichsten Orten mehrgängige Menüs für Gruppen von 10 bis 30 Personen. Der Spass kostet zwischen 150 und 350 Franken pro Person exklusive Getränken. Bei der Ankunft der Gäste steht der Apéro schon bereit. Die Anlässe dauern nicht selten bis tief in die Nacht.

extremedining.ch