Die UN Tourism hat im Rahmen ihrer «Best Tourism Villages»-Initiative zum vierten Mal die besten Tourismusdörfer der Welt ausgezeichnet.
Mit Romoos/LU und Splügen/GR erhielten zwei Schweizer Dörfer die Auszeichnung der Welttourismusorganisation. Für den Preis bewerben können sich Tourismusdörfer mit traditionellen Tätigkeiten wie Land- und Forstwirtschaft. Eine weitere Voraussetzung ist, den Tourismus als Mittel zu nutzen, um ihr kulturelles Erbe zu fördern und zu bewahren. Und sie sollten sich für eine nachhaltige touristische Entwicklung einsetzen. Beide Dörfer überzeugten die Jury von UN Tourism mit ihrer starken Ausrichtung auf die nachhaltige Entwicklung und ihren pittoresken Dorfzentren. Ausserdem sind verschiedene Massnahmen zur Bewahrung, Förderung und touristischen Aufwertung des kulturellen Erbes vorhanden.
Für Luisa Baselgia, Geschäftsführerin Tourismus und Kultur in der Gemeinde Rheinwald, zu der Splügen gehört, bedeutet diese Auszeichnung eine grosse Chance, den Tourismus auszubauen. «Ich habe die Bewerbung im März eingereicht. Denn der Tourismus ist ein lebenswichtiger Wirtschaftszweig im Rheinwald.» In Splügen sind verschiedene Beherbergungsprojekte mit Investoren in Planung oder im Bau. So werden zum Beispiel im Sommer 2025 eine alpine Bierbrauerei und ein Genusshotel eröffnet. Das neue Ensemble in alten Strukturen sei ein Vorzeigeprojekt in Sachen Transformation von leer stehenden Bauwerken und innovativen Ideen. Zudem sei ein grösseres Projekt zusammen mit den Basler Architekten Herzog & de Meuron in Planung.
Auch im Entlebuch freut man sich über die Auszeichnung für das Feriendorf Romoos. Sandro Bucher, Leiter Tourismus und Mobilität der Unesco Biosphäre Entlebuch, erklärt: «Romoos ist ein tolles Beispiel, das mit sanftem Tourismus sein kulturelles Erbe pflegt.» Unter anderem werden die nachhaltige Anreise, die Weiterentwicklung des agrotouristischen Angebots, die Stärkung als E-Bike-Destination und der Einbezug der einheimischen Bevölkerung verfolgt.
(Daniela Oegerli)