Es ist grundsätzlich ein freiwilliger Entscheid, ob man eine Privathaftpflichtversicherung abschliesst oder nicht. Um Geld zu sparen, verzichten viele darauf. Im Schadenfall kann das teuer werden.
Wer in der Schweiz ein Motorfahrzeug besitzt, muss zwingend eine Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung abschliessen. Das gilt übrigens auch für schnelle E-Bikes.
Anders verhält es sich bei der Privathaftpflichtversicherung. Ihr Abschluss ist in der Regel freiwillig. Doch wie immer gibt es keine Regel ohne Ausnahme. In den meisten Kantonen ist die Privathaftpflicht für Hundebesitzer und -besitzerinnen obligatorisch. Zudem ist diese Versicherung auch oft Pflicht, wenn man eine Wohnung mieten möchte.
Ob man eine Privathaftpflichtversicherung als nötig oder überflüssigen Luxus ansieht, muss jeder und jede selbst definieren. Vor allem, da der Betrag, den man im Schadenfall selbst bezahlen muss, bis 5000 Franken hoch sein kann.
Bevor man die Entscheidung trifft, sollte man sich fragen: Pflege ich einen Lebensstil oder ein Hobby, bei dem ich anderen unabsichtlich Schaden zufügen könnte? Hätte ich im Fall der Fälle die finanziellen Mittel, um für einen von mir verursachten Schaden selber aufzukommen? Oder besser gesagt: Kann ich mir das Risiko leisten, keine Privathaftpflichtversicherung zu haben?
Gerade für Menschen mit tiefem Einkommen und geringen Ersparnissen kann es sich lohnen, das Geld für eine Privathaftpflichtversicherung auszugeben. Denn ein Schadenfall kann rasch sehr teuer werden. Besonders dann, wenn er Verfahrenskosten nach sich zieht wie Gerichtsgebühren oder Honorare für Anwälte und Gutachter. In der Regel übernimmt die Privathaftpflichtversicherung solche Vermögensschäden, wenn sie aus Personen- und Sachschäden resultieren.
Zudem deckt eine Privathaftpflichtversicherung auch Schadenverhütungskosten, die beispielsweise entstehen, wenn man bei Freunden die in Brand geratene Tischdekoration löscht und dabei mit dem Löschmittel deren neue Sofalandschaft komplett versaut.
(Riccarda Frei)