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L-GAV-Verhandlungen: Gastrosuisse-Präsident signalisiert Offenheit

In einem Interview kündigte Gastrosuisse-Präsident Beat Imhof die Wiederaufnahme der Gespräche über einen neuen Landes-Gesamtarbeitsvertrag für das Gastgewerbe an. Die Hotel & Gastro Union bergrüsst diesen Schritt.

Oliver Schärli, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union (links) und Gastrosuisse-Präsident Beat Imhof. (Bilder ZVG)

Der L-GAV regelt die Mindestanstellungsbedingungen, darunter den Beginn und die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses, die Löhne, die Arbeits- und Ruhezeiten sowie den Lohnersatz und die Sozialversicherung. Der letzte, von allen Sozialpartnern unterschriebene L-GAV stammt aus dem Jahr 2017. Seitdem gab es keine Anpassung mehr. Die im Frühjahr 2019 begonnenen Verhandlungen über einen neuen L-GAV wurden von Gastrosuisse nach wenigen Monaten abgebrochen. Seitdem blockiert der Verband der Wirtinnen und Wirte die Gespräche. Der Zankapfel: Gastrosuisse wirft den Gewerkschaften Unia und Syna vor, die im L-GAV vereinbarten Mindestlöhne durch höhere, gesetzlich festgesetzte Mindestlöhne aushebeln zu wollen.

In einem Samstagsgespräch mit den Zeitungen der TA-Mediengruppe kündigte nun der neue Gastrosuisse-Präsident Beat Imhof die Wiederaufnahme von L-GAV-Verhandlungen an. Der Gesamtarbeitsvertrag sorge für Stabilität in der Branche, so Beat Imhof. «Wenn wir nicht verhandeln, können wir auch nichts verbessern. Ich bin der Überzeugung, dass die jetzige Situation für unser Image schlecht ist», erklärte der Gastrosuisse-Präsident gegenüber den Zeitungen der TA-Mediengruppe.

Mehr Investitionen in Bildung und Nachwuchsförderung

Die Hotel & Gastro Union begrüsst die von Beat Imhof angekündigte Aufgabe der bisherigen Blockadehaltung von Gastrosuisse. «Wir stehen zur Sozialpartnerschaft und wollen die Probleme der Branche gemeinsam lösen», erklärt Oliver Schärli, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union.

Kernpunkte der Forderungen der Arbeitnehmerorganisation sind mehr Investitionen in die Bildung und die Förderung des Berufsnachwuchses. Zudem sind attraktivere Arbeitszeiteinteilungen dringend nötig, damit Mitarbeitende Beruf und Freizeit besser vereinbaren können. Nur eine frühzeitige Bekanntgabe von Dienstplänen ermöglicht ein planbares Privatleben. Ausserdem fordert die Hotel & Gastro Union moderate Lohnerhöhungen für Mitarbeitende auf allen Stufen.

(mm)