Das Mitglied der Schweizer Kochnationalmannschaft enthüllt eine lebensgrosse Schokoladenskulptur von Roger Federer.
Jorge Cardoso muss man nicht mehr vorstellen. 2017 holte der Chocolatier den ersten Schweizer Podestplatz in der Geschichte des Pâtisserie-Weltcups. Diesen bestritt er an der Seite von Cédric Pilloud und Jean-Baptiste Jolliet, bevor er im Folgejahr den Titel für das beste Schaustück an der Kochweltmeisterschaft gewann, an welcher er mit der Kochnationalmannschaft teilnahm.
Vor zwei Wochen enthüllte der Wahl-Freiburger in seinem Geschäft JC Chocolatier in Fribourg eine neue lebensgrosse Skulptur eines Spitzensportlers: Roger Federer. Die Kreation ist 1,85 Meter gross und wiegt 100 Kilogramm, also 15 Kilogramm mehr als der 20-fache Grand-Slam-Sieger, aber sie ist trotzdem eine genaue Kopie von ihm. Die Idee zu diesem verrückten Projekt, in das Cardoso insgesamt 250 Stunden investiert hat, entstand aus seiner Liebe zum Sport. «Ich wollte einen der grössten Sportler aller Zeiten ehren, der gleichzeitig ein bescheidener und in der ganzen Welt geachteter Mann ist», sagt Cardoso.
Diese Herausforderung ist die Fortsetzung eines ähnlichen Abenteuers, nämlich die Herstellung einer lebensgrossen Schokoladenskulptur des Fussballspielers Cristiano Ronaldo. Auch dies war eine ziemlich verrückte Geschichte. «Ich fing an, mein Stück allein zu entwickeln, und am Ende landete es im CR7-Museum auf Madeira, der Heimatinsel des portugiesischen Nationalspielers. Es ist eine Aktion, die ich komplett aus eigener Tasche finanziert habe – einschliesslich des Transports mit dem Frachtschiff von Lissabon aus. Aber es ist mein persönlicher Stolz», sagte er im Frühjahr, als er seine Rückkehr zur Kochnationalmannschaft ankündigte.
Das Projekt war umso verrückter, als es parallel zur Gründung seines eigenen Geschäfts durchgeführt wurde. Ein unternehmerisches Abenteuer, in das Cardoso sich mit seiner Lebensgefährtin Daniela stürzte, die das Geschäft in der Rue de Lausanne in Fribourg führt, während er in seinem Labor in Marly arbeitet. «Durch Zufall stiessen wir auf die Anzeige für ein Geschäftslokal, als wir eine Wohnung suchten. Die Entscheidung, dort ein Labor einzurichten, war schnell getroffen, und wir statteten es sofort mit den Geräten aus, die ich bei Wettbewerben gewonnen hatte und die bis dahin in der Garage meiner Eltern lagerten», erzählt der 30-Jährige. Man darf gespannt sein, welche weiteren Kunstwerke dort künftig enthüllt werden.
(pcl/ahü)