Jedes Jahr befragt die Hotel & Gastro Union fast 2000 Lernende zu ihrer Ausbildungssituation. Dieses Jahr wollte die Berufsorganisation zudem wissen: Wie wohnen die Lernenden?
In Tourismusgebieten ist bezahlbarer Wohnraum für Einheimische in Jahresstellung sowie für Saisonangestellte meist rar.
Hoteliers bringen ihre Angestellten daher oft in eigenen Mitarbeiterhäusern oder vom Hotel angemieteten Wohnungen unter. Diese Optionen stehen grundsätzlich auch den Lernenden zur Verfügung. Doch nur die wenigsten Auszubildenden nutzen sie. Der Grund dafür ist simpel: Die grosse Mehrheit der Lernenden (71 Prozent) bleibt während der Zeit ihrer Grundbildung am liebsten zu Hause bei den Eltern wohnen.
Die Nähe zum Elternhaus – und damit auch zum bisherigen Freundeskreis – ist für viele Jugendliche eines der wichtigsten Kriterien bei der Suche und Auswahl des Ausbildungsbetriebes.
Für Lernende, denen das Kinderzimmer zu klein geworden oder der Weg von dort zum Lehrbetrieb doch zu weit ist, gibt es verschiedene andere Wohnformen. Zum Beispiel die erste eigene Wohnung. Jeder zehnte Lernende wagt diesen Schritt in die Unabhängigkeit. Je rund vier Prozent der Befragten gaben an, bei Verwandten oder Freunden der Familie, in einer Wohngemeinschaft oder im Mitarbeiterhaus des Arbeitgebers zu wohnen.
Lernende im Mitarbeiterhaus bedeutet für Ausbildner oft einen zusätzlichen Betreuungsaufwand. Sind die Lernenden nämlich jünger als 18, fällt quasi die Aufsichtspflicht der Eltern an den Ausbildner. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn sie begleiten ihre Schützlinge nicht mehr nur auf der ersten Etappe ihrer Berufslaufbahn, sondern auch bei deren ersten Schritten ins Erwachsenenleben.
Schaut man sich nach Berufen aufgeteilt an, welche Lernenden in Mitarbeiterhäusern wohnen, fällt auf: Die mit grossem Abstand am meisten von ihnen (20 Prozent) arbeiten in der Hoteladministration. Im Gegensatz dazu sind die Lernende aus Bäckerei und Confiserie (76 Prozent) die grössten Nesthocker.
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Im Auftrag der Hotel & Gastro Union hat das Marktforschungsinstitut Ipsos eine repräsentative Online-Befragung durchgeführt. Dieses Jahr haben 1967 Lernende aus Hotellerie, Gastronomie und Bäckerbranche teilgenommen. Es waren alle Lehrjahre und Zusatzausbildungen sowie alle Landesteile vertreten.