In der Schweiz eröffnen immer mehr Hanfläden, welche THC-freie Produkte verkaufen. Deshalb verwundert es nicht, wenn die Pflanze immer mehr den Getränkebereich erobert.
Hanf zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Auch heute noch hat die Pflanze einen festen Platz in der Naturheilkunde. Doch werden Pflanzenteile der weiblichen Hanfpflanze konsumiert, können sie eine berauschende Wirkung haben. Umgangssprachliche Namen für diese Pflanzenprodukte sind Gras, Weed und Marihuana. Diese berauschende Form der Hanfnutzung ist in der Schweiz verboten. Mit dieser illegalen Droge haben offiziell zugelassene Hanfprodukte nichts zu tun. Für deren Herstellung wird THC-freies Hanf verwendet. THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist eine psychoaktive Substanz. Ein Beispiel eines THC-freien Produktes ist Hanföl. Dieses wird aus der Hanfnuss gewonnen und lässt sich als Speiseöl unbedenklich in der Küche einsetzen. Das Öl enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Derzeit ist zudem im Getränkesektor ein Trend auszumachen, bei dem Spirituosen und Biere mit Hanf angereichert werden. Gerade beim Bierbrauen kam Hanf früher oft zum Einsatz. Erst im 16. Jahrhundert verdrängte vor allem das deutsche Reinheitsgebot die Hanfzusätze im Bier. Heute gibt es wieder Hanfbier. Zum Beispiel jenes der Brauerei Locher mit Schweizer Hanfblättern und Hanfblüten. Und wie sieht es hinter dem Bartresen aus? Ivan Urech, Geschäftsführer der Atelier Classic Bar in Thun/BE, sagt dazu: «Ich biete gelegentlich unter dem Namen ‹CBD-infused Vodka Sour› einen mit Hanf angereicherten Cocktail an, welchen ich mit einem IPA-Bier-Espuma ergänze.» Cannabidiol (CBD) ist ebenfalls ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze und gilt als harmlos. Für den Cocktail 2 g CBD in 50 cl Wodka infusieren, also einlegen. 30 cl IPA Bier mit einem Eiweiss im Kisag-Bläser zu Espuma machen und kalt stellen. 5 cl CBD Wodka, 3 cl Limettensaft, 2 cl Zuckersirup in einen Shaker geben. In eine Coupette abstrainen und mit der IPA-Espuma servieren.
(Ruth Marending)