Das Coronavirus verbreitet sich vor allem über die Luft. In Aussenbereichen ist die Ansteckungsgefahr geringer. Dennoch gibt es auf Restaurantterrassen ein paar Dinge zu beachten.
Seit Montag dürfen die Restaurants ihre Aussenbereiche wieder bewirtschaften. Dieser langersehnte Entscheid des Bundesrats hat nicht zuletzt mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu tun. Diese zeigen, dass sich das Coronavirus in erster Linie über die Luft überträgt – und dies vor allem in Innenräumen. Trotzdem sollten Restaurantbetreiber auch auf Terrassen Vorsichtsmassnahmen treffen, um das Infektionsrisiko zu vermindern und die Öffnungen nicht zu gefährden.
So kann etwa der Wind eine entscheidende Rolle bei der Übertragung des Virus spielen. Dies sagt Aerosolspezialist Michael Riediker, Gründer und Direktor des Schweizerischen Zentrums für Arbeits- und Umweltgesundheit in Winterthur, gegenüber der Tageszeitung «Der Bund». Denn Wind oder auch Zugluft in Innenräumen kann Tröpfchen aufwirbeln und über grössere Distanzen transportieren. Riediker führt ein Beispiel aus einem Restaurant in der südkoreanischen Stadt Jeonju auf: Dort kam es über mehrere Meter hinweg zu Ansteckungen, da eine kräftige Luftströmung grössere Tröpfchen transportierte. Gäste, die mit dem Rücken zur infizierten Person sassen, wurden nicht angesteckt.
Die Schlussfolgerung ist für Michael Riediker klar: «Sobald es windig ist, kann man sich nicht mehr in Sicherheit wiegen, wenn sich Leute vor einem im Wind befinden.» Daher sollte der Wind so gut wie möglich abgeschirmt werden, beispielsweise durch Trennwände auch in Aussenbereichen. Zudem könnten Gäste ihren Tisch künftig nicht nach Sonneneinstrahlung, sondern nach Windrichtung wählen. So empfehle sich bei Westwind ein Platz am westlichen Rand der Terrasse, bei Bisenlage ein Tisch auf der gegenüberliegenden Seite.
(ahü)