Die Pflegeinstitution Pflegimuri ermöglicht ihren Mitarbeitenden aus Reinigung, Küche und Wäscherei einen Deutschkurs.
«Die Mitarbeitenden schauen mir jetzt selbstbewusst in die Augen und grüssen fröhlich, wenn wir uns im Flur begegnen», erzählt Verena Rey, Personalleiterin der «Pflegimuri». Man merkt ihr die Freude an, wenn sie von der Verwandlung einiger Mitarbeitenden erzählt, die früher aus Scheu den Blickkontakt gemieden hätten.
Seit ein Dutzend Mitarbeitende aus Wäscherei, Küche und Reinigung letzten Winter einen arbeitsplatzorientierten Deutschkurs besucht haben, sei «viel passiert», bestätigt auch Esther Erni, Leiterin Hotellerie der Pflegeinstitution in Muri/AG.
Gerade in diesen Bereichen sei die Kommunikation wichtig, da Menschen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten. Vielen falle es jedoch schwer, alleine einen Kurs zu besuchen. Sei es aus Zeitnot oder aus Unsicherheit.
Das wollten Rey und Erni ändern. Denn: «Die ‹Pflegimuri› ist ein sehr grosses Haus und die Bewohnenden suchen oft den Kontakt zu den Mitarbeitenden. Da ist es wichtig und angenehmer für beide Seiten, wenn man sich versteht», sagt Esther Erni.
Die zwölf Kursabende à je eineinhalb Stunden fanden auf Arbeitszeit der Mitarbeitenden und in den Räumlichkeiten der «Pflegimuri» statt. Die Hauptziele: «Die Angst vor der Kommunikation auf Deutsch nehmen», sagt Personalleiterin Rey. «Das Selbstbewusstsein und das Wir-Gefühl stärken, während das Verstehen und Reden im Fokus sind», ergänzt Leiterin Hotellerie Esther Erni.
Ermöglicht wurde der arbeitsplatzorientierte Deutschkurs unter anderem dank der finanziellen Unterstützung des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation.
(Jennifer Zimmermann)
Seit 2018 unterstützt der Bund Betriebe finanziell dabei, massgeschneiderte Kurse für Mitarbeitende umzusetzen. Gesuche können beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation gestellt werden. Beratung für die Gesuchstellung und Umsetzung bietet der Schweizerische Verband
für Weiterbildung SVEB.