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Ein Potpourri der Gastronomie

Seit Jahrzehnten sammelt Hansjörg Werdenberg Anekdoten und Kuriositäten aus der Kochwelt. Nun hat er diese in einem Buch festgehalten.

  • Wurde die Birne Belle Hélène tatsächlich von Auguste Escoffier erfunden? Hansjörg Werdenberg räumt mit einigen Missverständnissen auf. (Adobe-Stock)
  • Hansjörg Werdenberg ist Leiter Gastronomie im Kantonsspital Baselland und nebenbei als Fachlehrer und Autor tätig.

Wie wird ein Irish Stew richtig ­zubereitet? Wie entstand das Rezept der Vichyssoise? Was wurde Eva Perón bei ihrem Besuch in der Schweiz im Jahr 1947 serviert? Diese und unzählige weitere Fragen rund um die Geschichte der Gastronomie werden in Hansjörg Werdenbergs neuestem Buch «Historisches Potpourri der Gastronomie» beantwortet. «In der digitalen Zeit ist es mir eine Herzensangelegenheit, in einem Buch Vergessenes, Kurioses und Persönliches zu konservieren und in Erinnerung zu rufen», sagt der Autor. Es handelt sich bereits um Werdenbergs zweites Buch: 2021 erschien ein Band zur 100-jährigen Geschichte des Schweizer Kochverbands.

«Ich will Geschichten festhalten, die sonst in Vergessenheit geraten würden.»

Hansjörg Werdenberg, Küchenchef und Autor


Im Buch werden auch wichtige Persönlichkeiten aus der Geschichte der Gastronomie gewürdigt, darunter der deutsche Restaurateur Franz Pfordte und der «König der kalten Küche», Adelrich Furrer. Besonders am Herzen liegen Hansjörg Werdenberg die Porträts von Charles Herman Senn und Emil Vogt-Reusser. «Beides sind Persönlichkeiten, die man heute nicht mehr kennt», sagt er. Dabei seien ihre Beiträge zur Schweizer Gastronomiekultur von grosser Bedeutung: Senn ist Autor des ­Vorgängers des Pauli-Lehrbuchs, ­Vogt-Reusser gründete das Culinarisch-Gastronomische Kollegium Basel. «Letzteres ist in der Schweizer Gastronomie bis heute unerreichbar», sagt Werdenberg. «Doch mittlerweile kennt es leider niemand mehr.»

Weiter stellt Hansjörg Werdenberg einige weit verbreitete Falschannahmen richtig. Beispielsweise, dass die Birne Belle Hélène von Auguste Escoffier erfunden wurde. «Dieser war beim ersten Auftauchen des Gerichts noch viel zu jung», so Werdenberg.

Fundus ist noch nicht erschöpft

Wer nicht genug von Hansjörg Werdenbergs Anekdoten und Kuriositäten rund um die Geschichte der Kochkunst bekommen kann, darf sich freuen. Das aktuelle Buch soll nicht das letzte sein. «Geplant sind fünf bis sechs Bände mit Themen wie Persönlichkeiten aus der Welt der Gastronomie oder wichtige Bücher der Kochkunstliteratur», verrät der Autor. Und auch Geschichten für ein zweites Potpourri sind genügend vorhanden.

(Angela Hüppi)


Das Buch

Hansjörg Werdenbergs zweites Buch «Historisches Potpourri der Gastronomie» erzählt vergessene und kuriose Geschichten aus der Welt der Gastronomie. Es kann direkt beim Autor unter h.werdenberg@bluewin.ch bezogen werden. Die Kosten betragen 38 Franken plus 4.10 Franken Porto.