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Mehr Lebensmittel retten

Mirko Buri macht es im «Mein Küchenchef» in Bern schon lange. René Schudel tut es für einen Detailhändler: Abfallvermeidung. Nun gibt es weitere Wege, Food Waste zu verkleinern.

Auf festlichen Tafeln werden oft mehr Lebensmittel aufgetragen, als die Gäste essen mögen. Dies führt zu unnötigen CO2-Emissionen, Biodiversitätsverlust sowie Land- und Wasserverbrauch. (Adobe-Stock)

Die Schweiz belegt weltweit einen der ersten Plätze, wenn es um den jährlich produzierten Abfall geht. 80 bis 90 Millionen Tonnen sind es gemäss dem Bundesamt für Umwelt (BAFU). 2,8 Millionen Tonnen werden an Lebensmitteln vernichtet.

Darin eingerechnet sind viele verpackte Lebensmittel, die weggeworfen werden, nur weil das aufgedruckte Datum abgelaufen ist. Und das, obwohl sie noch einwandfrei sind. Dies will die Arbeitsgruppe Foodsave 2025 ändern und künftig Tausende Tonnen Lebensmittel retten. Zur Arbeitsgruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter von Spendenorganisationen, aus der Wissenschaft und Lebensmittelbranche.

Im Zentrum steht das Projekt, eine zeitgemässe Datierung von Lebensmitteln in der Schweiz einzuführen. Dabei soll das neue Mindesthaltbarkeitsdatum plus (MHD+) einen Zeitrahmen über das «normale» Haltbarkeitsdatum festlegen, innerhalb dessen ein Produkt bei korrekter Lagerung geniessbar ist. Je nach Kategorie sind das zusätzliche 6 bis 360 Tage. Auch beim Verbrauchsdatum (VD) soll es eine Neuerung geben: Werden mit VD gekennzeichnete und zum Einfrieren geeignete Lebensmittel vor Ablauf des Datums fachgerecht eingefroren und neu etikettiert, können sie als Tiefkühlprodukt weitere 90 Tage lang verwendet werden. «Der Ablauf dieser Daten bedeutet nicht, dass die Lebensmittel ungeniessbar sind», wie Claudio Beretta, Präsident des Vereins Foodwaste.ch und Nachhaltigkeitsexperte an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), sagt. «Sie sind vielleicht nicht mehr so farbig, knackig und geschmacksintensiv.» In diesem Rahmen wurde unter der Federführung der ZHAW der Datierungs- und Spendenleitfaden im Auftrag des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) überarbeitet und auf die Lebensmittelproduktion zugeschnitten. Und viele Lebensmittel vor der verfrühten Entsorgung gerettet.

(Ruth Marending)


Informationen

www.bafu.admin.ch
www.lid.ch