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Bordeaux wird immer in der Mehrzahl geschrieben

Das bekannteste Weinbaugebiet der Welt umfasst 110 000 Hektar Reben. 5400 Châteaux und 33 Kooperativen sorgen für Vielfalt.

Wer Bordeaux sagt, denkt an die im Jahr 1855 klassierten Grands Crus aus dem Médoc. Oder an die bekannten Namen aus Pomerol oder Saint-Emilion. Doch nebst weltweit begehrten und sehr teuren Crus bietet das Weinbaugebiet im Westen Frankreichs eine grosse Vielfalt an spannenden Spezialitäten zu äusserst vernünftigen Preisen an. Dies zeigten fünf familiengeführte Weingüter aus den Appellationen Cadillac und Loupiac, die Ende Januar in Zürich und Bern zu Gast waren.

Bordeaux: Wer denkt an Stahltanks oder Schaumwein?

Léa Vimeney von Vignobles Hervé David präsentierte einen lupenreinen Sauvignon Blanc aus dem Stahltank, eine verführerische Assemblage aus Sauvignon Blanc und Sémillon mit kurzer Fassreife, einen knackigen Rosé aus Merlot und Cabernet Sauvignon sowie einen traditionell in der Flasche vergorenen Crémant Rosé. Dann folgten Variationen des Château Cabanieu: «Traditionnel» aus dem Stahltank mit wilder Frucht und kräftiger Würze, «Fût de Chêne» mit samtenen Tanninen und die «Quintessence», ein sortenreiner Merlot mit Kraft und Finesse. Deren Preise ab Keller liegen zwischen vier und neun Euro.

Bertrand Weisgerber ist stolz auf die Bio-Weine seines Sohnes Charles. (zvg)

Christophe Fortin von Vignobles Darriet stellte Süssweine aus den Appellationen Cadillac und Loupiac, am rechten Ufer der Garonne, vor. Sie sind Pendants zu den am gegenüberliegenden Ufer produzierten Sauternes. Je nach Lesezeitpunkt und Botrytisbefall sind diese unterschiedlich intensiv. Einen Höhepunkt bildete die ohne Holz ausgebaute Cuvée du Pavillon von 100-jährigen Reben.

Bordeaux in Burgunderflaschen

Einen neuen Weg geht Charles Weisgerber. Im Jahr 2017 kauften er und sein Vater Bertrand, beide waren Informatiker, das Château La Peyruche und stellten die Bewirtschaftung der Reben auf Bio um.


«Die Jungen wollen Weine, die nahe bei der Rebsorte und dem Terroir sind.»

Bertrand Weisgerber, Besitzer des Château La Peyruche


Charles keltert Merlot, Cabernet Sauvignon und demnächst auch wieder Cabernet Franc sortenrein. Seine in Amphoren vinifizierten Weine füllt er in Burgunderflaschen. Bordeauxflaschen sind den in Barriques ausgebauten Crus vorbehalten. Alle haben sie eine enorme Intensität und Spannkraft. Daneben erscheint die traditionelle Assemblage wie aus der Zeit der Grossväter.

Intensiv, fruchtig und kräftig sind auch die Crus von Catherine Boyer. Dennoch begeistern ihre Rotweine – der Château du Cros und Haut-Mayne – mit viel Finesse und Eleganz.

(Gabriel Tinguely)


Bezugsquellen

Château La Peyruche

Importeur: Altha-Vin SA in Chêne-Bougeries/GE022 349 96 40

Château du Cros

Importeur: Weinhaus Albert Reichmuth AG in Zürich

reichmuth.ch

Ohne Vertretung

Vignobles Darriet, Gonfrier und Hervé David sind in der Schweiz noch nicht vertreten.


Mehr Informationen unter:

chateauducros.com

chateau-lapeyruche.com