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Samuel Notz «Bildung soll allen zugänglich sein»

«Global Swiss Learning» hat es sich zum Ziel gesetzt, die berufliche Grundbildung in die Welt hinauszutragen. Der Fachkräftemangel macht das Konzept auch fürs Inland attraktiv.

Die Demokratisierung der Bildung ist Samuel Notz eine Herzensangelegenheit. In China und Brasilien ist «Global Swiss Learning» bereits vertreten. (ZVG)

Samuel Notz, Sie möchten Kochlehrgänge, die eigentlich für das Ausland gedacht sind, nun auch in der Schweiz anbieten. Im Gastgewerbe haben wir doch bereits zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wozu braucht es da Ihr Angebot?
Der Fachkräftemangel in der Gastronomie ist so gross wie noch nie. Nicht selten sind neue Mitarbeitende, die diesen Mangel im Betrieb zu lindern vermögen, eher schlecht als recht ausgebildet. Ein grosses Problem ist sicher auch die Sprache. Selbst bei einer EBA-Ausbildung brauchen Lernwillige bereits ein gutes sprachliches Niveau, um mithalten zu können. Hinzu kommt, dass sie die Ausbildung in der Regel vor Ort und in einem bestimmten Zeitraum absolvieren müssen. Bei unseren Lehrgängen können die Lernenden sich das Wissen in ihrem Tempo aneignen. Und zwar wann und wo sie wollen. Verstehen sie ein Kapitel nicht, können sie sich dieses so oft anschauen, bis sie es verstanden haben.

Wie sind die Inhalte der Lehrgänge aufgebaut?
Sie basieren allesamt auf den interaktiven Lehrmitteln des Wigl-Verlages auf Stufe EFZ. In Zusammenarbeit mit Profis aus der Branche wurden diese sowohl didaktisch als auch inhaltlich weiterentwickelt. Im Lehrgang eins, der in der Schweiz bereits erhältlich ist, geht es darum, die acht Grundlagen der Küche zu vermitteln. Dazu gehören die Themen Hygiene, Umwelt, Nachhaltigkeit oder Arbeitssicherheit. Hinzu kommen 16 Grundlagenmodule, die den Lernenden wiederum die pflanzlichen Lebensmittel sowie jene tierischen Ursprungs näherbringen und etwa aufzeigen, wie man diese Lebensmittel fachgerecht zubereitet.

«Unser Angebot unterstützt den Küchenchef bei der internen Ausbildung der Mitarbeitenden.»

 

Wer kontrolliert, dass die Lernenden den Stoff auch wirklich verstanden haben?
Die Lehrgänge sind so konzipiert, dass ein Grossteil des Stoffes im Selbststudium erarbeitet werden kann. Nach jedem Grundlagenkapitel gibt es einen Wissenstest, welcher mit Verständnisfragen zur Thematik abgeschlossen wird. Teilnehmende sollten hier mindestens 70 Prozent der Fragen korrekt beantworten, um mit dem nächsten Modul weiterzumachen.

Und was geschieht, wenn sie darunter liegen?
Dann empfehlen wir, den Stoff zu wiederholen. So lange, bis er sitzt. Eine wichtige Rolle spielen hierbei sicher auch die Vorgesetzten. Versteht ein Lernender ein Thema nicht auf Anhieb, kann der Vorgesetzte ihm dabei helfen. Sei es etwa durch das Vorzeigen ein­zelner Arbeitsschritte oder durch gemeinsames Üben. Den Abschluss der beiden Lehrgänge – Kochlehrgang eins sowie Kochlehrgang zwei, der 2023 auf den Markt kommt und auf dem ersten aufbaut – bildet eine praktische Prüfung. Diese wird von uns in Kooperation mit dem Schweizer Kochverband durchgeführt. Nach erfolgreichem Abschluss hat man somit auch ein Zertifikat in der Hand.

(Interview Désirée Klarer)


Zur Person

Nach 30 Jahren in der Schweizer Bankenbranche und mit seiner Beratungsfirma in China und Brasilien wollte Samuel Notz seine Energie in etwas Sinnvolleres stecken. Dies war die Geburtsstunde von Global Swiss Learning.


Mehr Informationen unter:

globalswisslearning.com