Eine Regen- und Gewitterzelle verursachte in Brienz/BE einen so grossen Schaden, dass der Bahnbetrieb in dieser Saison nicht wieder aufgenommen werden kann.
«In der Geschichte der Brienz Rothorn Bahn gab es noch nie ein solch gravierendes Ereignis», sagte BRB-Verwaltungsrats-Präsident Peter Flück an einer Medienkonferenz. «Es wurde sehr viel Material aus der Zeit des Bahnbaus, in den Jahren 1891/92 herausgespült.» Die Schäden seien enorm, wie eine Begehung der einzelnen Schadenstellen ergeben habe.
Die Behebung dieser Schäden werde aufwendig und benötige Zeit. «Wir wollen kein Flickwerk. Wir wollen die Qualität der Erbauer erhalten», sagte VR-Präsident Flück. Deshalb beschloss der Verwaltungsrat, den Betrieb per sofort einzustellen. «Nur so können die Arbeiten in der geforderten Qualität und möglichst schnell ausgeführt werden».
Gesamtprojektleiter Roger Flückiger sagte zu den Schäden: «Eine Strecke von 2,2 Kilometern weist starke strukturelle Schäden am Trasse, dem Steinbett-Fundament und an der Entwässerung auf. Ausserdem ist der Schotter auf einer Länge von 1,4 Kilometer verunreinigt.». Der Grund dafür ist, dass sich das Regenwasser im Bahntrassee gesammelt hat und dieses in einen Wildbach verwandelte. Ausserdem gab es kleinere Hangrutsche und Erdausspülungen sowie Geröllaufschüttungen unterhalb und oberhalb des Trasses.
Die Arbeiten werden laut Mitteilung sehr aufwendig sein, da eine stark eingeschränkte Zugänglichkeit besteht. Diese ist praktisch nur per Bahn auf dem von der Talstation her unbeschädigten Trasse her möglich. «Die Instandstellungsarbeiten werden mehrere Monate in Anspruch nehmen», so Roger Flückiger. «Wann die Arbeiten fertiggestellt sein werden, können wir aktuell nicht sagen. Das Ziel ist, dass wir im Mai 2025 den Vorsaisonbetrieb bis Planalp wiederaufnehmen können, um ab Juni 2025 wieder bis Rothorn Kulm zu fahren.»
(mm/agu)