Das Basler Grand Hotel Les Trois Rois ist das einzige Fünfsternehaus der Region. Philippe D. Clarinval sieht es nicht nur deswegen als Herausforderung an.
Vor zwei Jahren nannte Philippe D. Clarinval seiner Partnerin drei Luxushotels, in denen er gerne arbeiten würde. Einen Monat später traf überraschend eine entsprechende Anfrage vom Verwaltungsrat des Grand Hotel Les Trois Rois ein. «Das hat mich amüsiert, denn das Basler Hotel war das einzige Haus, das in der Schweiz war», so der Zentralschweizer. Philippe D. Clarinval hat in vielen Häusern gearbeitet. Unter anderem im «The Omnia» in Zermatt/VS und Carlton Hotel St. Moritz, wo er jeweils mehrere Jahre die Zügel in der Hand hatte.
Philippe D. Clarinval, General Manager
Für das Basler Luxushotel, das direkt am Rhein liegt, hat er sich etwas Besonderes ausgedacht: «Wir haben uns als Team in den vergangenen Monaten damit auseinandergesetzt, was unseren Betrieb speziell macht.»
Dabei sind sie zum Schluss gekommen, dass es ihnen gelingen muss, den Gast schon beim Eintreten in eine andere Welt zu entlocken. «Bei uns kommt der Gast direkt von der Strasse ins Haus. Deshalb ist es wichtig, dass jeder Mitarbeitende dem Gast das Gefühl gibt, dass wir alle auf ihn gewartet haben.» Damit dies gelinge, so Clarinval, sei es zentral, die Mitarbeitenden einzubeziehen. «Je nach Saison arbeiten bis zu 150 Mitarbeitende aus 20 verschiedenen Ländern bei uns», so Clarinval. Bei jedem einzelnen sei es wichtig, dass er sich ernst genommen fühle und sich als Teil vom Ganzen sehe. «Sonst spürt das der Gast», so Clarinval.
Was er damit meint, ist an diesem Tag gut zu sehen. Eine junge Kleinfamilie aus der Region hat sich nach der Entbindung im nahen Universitätsspital für ein paar Tage im Hotel eingemietet. Mit einem historischen Kinderwagen fotografiert sich die Familie vor der historischen Hotelkulisse, alles begleitet und organisiert durch den Concierge. Als der junge Vater den General Manager entdeckt, ruft er begeistert: «Sie haben fantastische Mitarbeiter!» Dass Schweizer Gäste im Haus logieren, ist nicht ungewöhnlich. «Im Gegensatz zur Bergluxushotellerie, wo gerne arabische Prinzessinnen und russische Oligarchen absteigen, ist bei uns im Stadthotel der Schweizer Gast gut vertreten.» Übers Jahr gesehen beträgt dessen Anteil über 50 Prozent der Logiernächte.
(Ruth Marending)
Philippe D. Clarinval (48), geboren in Zug, wuchs in Risch/ZG auf. Auf Wunsch seines Vaters begann er ein Studium der Zahnmedizin in Genf, bevor er Hotelmanagement mit MBA studierte und sich an einigen internationalen Universitäten weiterbildete. Aktuell doktoriert er an der Universität Liverpool/GB.