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João Coelho: von Portugal ins schweizerische Crissier

Der Gewinner des Goldenen Kochs 2025 hat seinen Platz in der Brigade des Restaurants de l’Hôtel de Ville in Crissier/VD gefunden.

Im Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier/VD gibt es im Untergeschoss ein kleines Museum. Eine grosse Vitrine beherbergt dort mehrere Trophäen vom Kochwettbewerb Goldener Koch. Nicht alle, die von den Köchen des Hauses gewonnen wurden, sind hier zu sehen. Aber die Sammlung ist umfangreich genug, um die Bedeutung des Wettbewerbs im Betrieb zu veranschaulichen.

Im Rampenlicht: João Coelho sorgt mit seinem Sieg beim «Goldenen Koch» für einen weiteren «Crissier»-Erfolg. (Bilder zvg)

João Coelho, der den Wettbewerb mit seinem Commis Bruno Schneider dieses Jahr gewonnen hat, ist sich bewusst: Wer unter dem Banner von Crissier startet, tritt in grosse Fussstapfen. Doch er betont die Unterstützung des ganzen Teams während der Vorbereitungen. «Wenn 25 Köche für einen da sind, um Ratschläge zu geben, weiss man: Man ist gut aufgehoben», sagt der 25-jährige Sous-chef, der bereits an mehreren Wettbewerben in Portugal teil-genommen hat. 

Frühe Faszination

Obwohl das Kochen in João Coelhos Familie eine zentrale Rolle spielt, glaubt er nicht an eine frühe Berufung: «Mit fünf Jahren entscheidet sich niemand dafür, Koch zu werden.» Dennoch hilft er schon damals gerne in der Küche, vor allem bei der Zubereitung von Garnelen – eine Spezialität, die er heute noch liebt. Schon früh gefallen ihm die Anforderungen und die Präzision des Kochberufs. Mit 15 Jahren besucht Coelho eine Berufsschule in Portugal und sammelt anschliessend Erfahrungen in Sternerestaurants in Porto (PT) und Budapest (HU). 2016 erschüttert ihn die Nachricht von «Crissier»-Küchenchef Benoît Violiers Tod. Damals weiss er weder etwas über die Schweiz noch über das ikonische Waadtländer Restaurant – aufgrund des tragischen Ereignisses informiert er sich und nimmt sich vor, eines Tages dort zu arbeiten.


«Durch den Sieg wird sich für mich nichts ändern.»

João Coelho, Gewinner Goldener Koch 2025


Coelhos Traum soll sich einige Jahre später erfüllen. Doch seine Ankunft in der Schweiz im Jahr 2019 ist nicht einfach. Er spricht kein Wort Französisch und muss  zunächst in einem benachbarten Restaurant arbeiten, bevor er in die Crissier-Brigade aufgenommen ­wird. «In einer Küche, in der alles sehr schnell geht, hat man keine Zeit, ein Wörterbuch hervorzuholen», erinnert er sich. Er eignet sich die Sprache während der Arbeit an, im Austausch mit den Kollegen. 

Grosse Unterstützung zuhause

Trotz seines Siegs bleibt João Coelho bescheiden und will an der Seite von Franck Giovannini bleiben. Er schätzt Giovanninis Nähe zu seiner Brigade, seine Menschlichkeit und sein Engagement. «Alle fragen mich, was ich jetzt machen werde. Es ändert sich nichts, ich bleibe an meinem Platz», so Coelho.

Mit diesem Fischgericht überzeugte João Coelho die Jury des «Goldenen Kochs»: Zanderfilet mit Kerbel und einer Kruste mit Kräutern und Pistazien.

Bei allem, was er tut, kann João Coelho auf die Unterstützung seiner Frau Andrea zählen. «Sie hat mich immer auf all meinen Abenteuern begleitet. Diese Trophäe ist auch ihre», betont er. Zuhause kochen die beiden auch oft zusammen: «Ich habe Glück, sie kocht göttlich!» Gemeinsam bereiten sie zum Beispiel gerne Meeresfrüchte zu, sind aber neugierig auf alles: «Die Küche ist ein Fenster zur Welt.»

(Patrick Claudet/ahü)


Mehr Informationen unter:

restaurantcrissier.com