Gastgewerbliche Betriebe sind Wohlfühloase für die einen und Arbeitsort für die anderen. Damit müssen sie sowohl praktischen Belangen entsprechen als auch für eine tolle Atmosphäre sorgen.
Dort arbeiten, wo andere entspannen. Nirgendwo sonst ist dieser Satz so wahr wie in Hotels oder gastronomischen Betrieben. Doch auch wenn an einem solchen Ort jeden Tag aufs Neue zwei Welten aufeinandertreffen, im Grunde wollen alle dasselbe: sich wohlfühlen.
Bestes Beispiel dafür, wie es aussieht, wenn diese Grundregel bei der Einrichtung eines Raums missachtet wird, ist eine misslungene und damit zu enge Bestuhlung. Für die Servicemitarbeitenden ist sie ein Ärgernis, weil ihnen dadurch keine andere Wahl bleibt, als sich zwischen den Stühlen hindurchzuquetschen. Auch während des Mittagsservice. Für die Gäste wiederum ist sie oftmals ein Ärgernis, weil sie sich durch die engen Platzverhältnisse in ihrer Privatsphäre gestört fühlen. Von Mitarbeitenden und anderen Gästen, die sich am Tisch vorbeidrängeln, gleichermassen.
Auch in der Küche spielt Platz eine wichtige Rolle. Selbst wenn man genug davon hat, will gut überlegt sein, wie man den Platz nutzt. Oder im Falle von Umbauten besser nutzen könnte. Wichtig ist auch hier wieder, dass die Ausgestaltung des Raums den Mitarbeitenden gerecht wird. Ein gutes Lüftungssystem oder ein einheitliches Bodenniveau, das die Möglichkeit bietet, Waren rollend zu transportieren – eine von Beginn weg durchdachte Planung kann die Arbeit enorm erleichtern.
An die Praktikabilität sollten Gastronominnen und Hoteliers auch dann denken, wenn sie sich für Farben und Materialien entscheiden. Nicht jede Farbe lässt sich gut reinigen, und nicht überall sind glänzende Oberflächen von Vorteil, selbst wenn sie sich vielleicht leichter reinigen lassen. Angesichts der Komplexität ist gut beraten, wer sich beraten lässt.
(Désirée Klarer)
