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Die Sozialpartner packen die Probleme jetzt gemeinsam an

Die Hotel & Gastro Union und Gastrosuisse suchen zusammen nach Lösungen für bessere Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende im Gastgewerbe.

Wie Ende November 2023 vereinbart, traf sich eine Delegation der Hotel & Gastro Union mit Vertretern von Gastrosuisse an deren Vorstandssitzung in Zürich. Es wurden verschiedene Themenbereiche diskutiert, darunter: die Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, die Förderung von neuen Arbeitszeitmodellen, die Nutzung von Rekrutierungschancen, die Löhne sowie die Weiterführung der Aus- und Weiterbildungsoffensive. Alles mit der Absicht, gemeinsam bessere und attraktivere Arbeits- und Anstellungsbedingungen für die Mitarbeitenden zu schaffen.

«Die Hotel und Gastro Union und Gastrosuisse wollen die Zukunft des Gastgewerbes eng und partnerschaftlich im Sinne von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gestalten. Gemeinsam können wir viel erreichen.» So lautete das Fazit von Esther Lüscher, Präsidentin der Union, und Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse, nach dem Gespräch in Zürich. Beide Seiten betonten, dass es im Fünf-Punkte-Plan für mehr Arbeitskräfte von Gastrosuisse und in den Forderungen der Unterschriftensammlung «Gemeinsam gegen Personalmangel» der Union viele Übereinstimmungen gäbe. So ­wollen beide Seiten beispielsweise die Gastrounternehmer und die Mitarbeiter gezielt schulen, die Aus- und Weiterbildungssubventionierung fortführen, den Berufsnachwuchs fördern und die Attraktivität der Anstellungsbedingungen steigern. Zur Sprache kam auch der von der Union kritisierte L-GAV-Verhandlungsstopp von Gastrosuisse. In dieser Hinsicht besteht Einigkeit zwischen den beiden Verbänden, dass es Möglichkeiten gibt, die Branche derzeit auch ausserhalb des L-GAV voranzubringen.

Wie in den meisten Branchen ist das Thema Nachwuchs eine stete Herausforderung. Beide Organisationen wollen gemeinsam alles unternehmen, um junge ­Talente für die vielen abwechslungsreichen und spannenden Jobs in der Gastronomie und der Hotellerie zu motivieren.

Die Lehrlingsvereinbarung zwischen den Verbänden soll erneuert und der aktuellen Zeit angepasst werden. Die Anstellungsbedingungen sollen auch für den Berufsnachwuchs möglichst attraktiv sein und die vielen Weiterbildungs- und Karriere­mög­lichkeiten in der Branche noch besser kommuniziert werden. «Die Lernenden liegen uns am Herzen. Wir stehen mit anderen Berufen in Konkurrenz und müssen die vielen positiven Seiten der Branche aufzeigen», so Casimir Platzer.

Weitere Gespräche sind geplant. Esther Lüscher, Präsidentin der HGU und Casimir Platzer, Präsident von Gastrosuisse. (zvg)

Lohnumfrage und verbilligtes Schulmaterial für Lernende

Ausserdem wolle man prüfen, wie die Betriebe und die Lernenden finanziell entlastet werden können. Beispielsweise bei den Kosten, die für die Betriebe dann entstehen, wenn ihre Lernenden an überbetrieblichen Kursen teilnehmen und bei den Lernenden mit stark verbilligtem Schulmaterial. Vereinbart wurde auch eine gemeinsame Lohnerhebung zur Feststellung der tatsächlichen Marktlöhne in der Branche.

Beide Seiten vereinbarten für die nächsten Monate weitere Gespräche. Auf der Agenda stehen die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit, Wertschätzungs- sowie Führungsthemen und Gespräche im Rahmen von Mindestlohnverhandlungen. In Arbeitsgruppen soll nach Lösungen gesucht werden.

(rup)


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