Leila Mrak, die Geschäftsführerin des Berufsverbands Service/Restauration, hat die ersten 100 Tage im Amt hinter sich. Sie erzählt von ihrem Start.
Leila Mrak, Sie haben nach fünf Jahren als Assistentin die Geschäftsführung des Berufsverbands Service/ Restauration übernommen. Wie war die Umstellung?
Der Übergang verlief dank der Unterstützung des Vorstands, der Geschäftsstelle und der Miliz sehr positiv. Es gibt aber Themen wie die Bildungspolitik, die noch etwas Erfahrung und Geduld meinerseits erfordern. Ich bin optimistisch und voll motiviert, mich einzuarbeiten.
War sofort klar, dass Sie sich auf die freiwerdende Stelle als Geschäftsführerin bewerben?
In den Jahren als Assistentin habe ich die Verbandsarbeit bereits gut kennengelernt. Mit der Vakanz hat sich dann die Möglichkeit ergeben, mich intensiver und mit mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Verband einzusetzen. Diese Chance habe ich mit viel Freude ergriffen. Mein Vorgänger Roman Helfer hat mich dabei auch sehr unterstützt.
Gab es in den ersten 100 Tagen ein Erlebnis, das Sie besonders beeindruckt hat?
Ich konnte dieses Jahr an fast allen Generalversammlungen in den Regionen dabei sein, auch im Tessin und der Romandie. Es war schön, Mitglieder kennenzulernen, ihre Sichtweisen und Probleme zu sehen. Dieser persönliche Austausch ist mir wichtig.
Können Sie in Ihrer heutigen Position von früheren Berufserfahrungen profitieren?
Während meiner Ausbildung an der Hotelfachschule habe ich nebenbei im Restaurant gearbeitet. Ich weiss daher, was lange Schichten, unregelmässige Arbeitszeiten und Arbeitsplananpassungen bedeuten. Diese Erfahrungen helfen mir heute, die Bedürfnisse der Mitglieder zu verstehen.
Das Thema Bildung hat aktuell hohe Priorität. Was beschäftigt Sie dabei besonders?
Die grosse Frage ist, wie wir unsere Berufe in Zukunft wieder attraktiv für Lernende machen. In den letzten Jahren dominierte die negative Berichterstattung. Jetzt müssen wir gegensteuern und Erfolgsgeschichten hervorheben. Wir wollen auch die Berufsbildner unterstützen, so dass sie ihre wichtige Aufgabe gut wahrnehmen können. Unsere Bildungskommission arbeitet dabei an möglichen Lösungen.
Welche Ziele verfolgen Sie als Geschäftsführerin?
Ein wichtiges Ziel ist, wieder mehr Mitglieder zu gewinnen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto besser können wir uns für deren Bedürfnisse einsetzen und unsere Standpunkte vertreten. Vielen Berufsleuten ist vielleicht nicht klar, wo wir uns überall engagieren. Es ist deshalb zentral, diese zu erreichen und ihnen die Wichtigkeit unserer Verbandsarbeit aufzuzeigen. Als Geschäftsführerin möchte ich zudem für unsere Mitglieder da sein und immer ein offenes Ohr für ihre Anliegenhaben.
(Interview Alice Guldimann)
Leila Mrak (38) hat an der Hotelfachschule Passugg die Ausbildung zur Hôtelière-Restauratrice absolviert. Seit 2017 arbeitet sie für die Hotel & Gastro Union.
