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Jetzt nimmt sich die Migros die Gastronomie vor

Die Migros Genossenschaft Zürich wächst. Offensichtlich im Bereich Gastronomie. Aber auch im Catering und in der Gemeinschaftsgastronomie tut sich schwer was.

Das jüngste «Molino» bietet innen Platz für 74 und auf der Terrasse für 52 Personen. (ZVG)

Die Mitteilungen häuften sich: An der Gasometerstrasse in Zürich eröffnete die Ospena im Juni eine weitere Molino-Pizzeria. Fast zur selben Zeit kam die Meldung, dass die Migros Zürich, Muttergesellschaft der Ospena, «Hitzberger» übernommen hat. Ein Takeaway-Konzept, das sich mit natürlichem Fast Food einen Namen gemacht hat. Zudem betreibt die Ospena seit vergangenem Jahr in Zürich das Marktgasse Hotel mit dem dazugehörenden Delish Café Take-out und dem Restaurant Baltho.

«Wir wollen im gastronomischen Bereich wachsen», bestätigt Thomas Busin, Leiter Direktion Fachmärkte und Gastronomie und Mitglied der Geschäftsleitung. «Dort sehen wir grosses Potenzial. Der stationäre Detailhandel ist gesättigt.» Damit will sich die Migros den Veränderungen der Essgewohnheiten anpassen. Immer mehr Menschen würden sich unterwegs verpflegen und abends auswärts essen. Eine Sparte, welche die Migros mit ihren eigenen Restaurants nur teilweise abdeckt.

Die Pizzeria im Kreis 5 ist das zweite «Molino» im aufgefrischten Designkonzept. Das erste wurde 2016 in Affoltern am Albis eröffnet. Die Gruppe sei in mehreren Schweizer Städten am Evaluieren neuer Standorte. «Es besteht ein langjähriger Wachstumsplan», so Thomas Busin. Zudem würden die bestehenden Restaurants erneuert.

Die Übernahme von «Hitzberger» begründet Thomas Busin mit der Ausrichtung des Konzepts: «Nachhaltigkeit ist ein grosses Thema. Es wird auch in Restaurants immer wichtiger. Alle Mitarbeiter werden weiter beschäftigt. Diese profitieren vertraglich nun vom Standard der Migros und erhalten höhere Löhne als früher bei «Hitzberger». Auch diese Marke soll wachsen. Am Bahnhof Bern wird eine siebte Filiale eröffnet, weitere sind im Gespräch.

Nicht nur nachhaltige, auch internationale Küche prägen das gastronomische Konzept. So gehört «Kaimug», welcher thailändische Garküchengerichte über die Gasse verkauft, ebenfalls der Migros Zürich. Eine weitere Filiale dieses Franchise-Konzepts wird bald im Zürcher Kreis 5 eröffnet. Während dieses Konzept vom günstigeren Migrospreis etwa für Gemüse oder Pouletfleisch profitiert, nutzen die anderen Betriebe lediglich Synergien im Backoffice, Personal- und Rechnungswesen sowie Büromaterial. «Das Olivenöl oder der Mozzarella beispielsweise, welche die ‹Molinos› benötigen, sind in dieser besonderen Qualität in der Migros nicht erhältlich», so Thomas Busin. Hier findet keine Bündelung statt.

Auch beim Marktgasse Hotel und seinen zwei Restaurants besteht noch Optimierungsbedarf: «Wir sind mit diesen Betrieben ein Wagnis eingegangen», so Thomas Busin. Denn sie seien zum Zeitpunkt der Übernahme der Molino AG bereits in deren Besitz gewesen. Während das Hotel im Niederdorf mit einer Auslastung von 70 Prozent Freude bereite, gäbe es bei den dazugehörenden Gastronomiebetrieben Luft nach oben: «Betreffend Umsatz und Frequenzen besteht noch Potenzial.» Eine Herausforderung, denn die Hotellerie ist für die Genossenschaft Migros Zürich Neuland.

Ferner betreibt diese überregional Gemeinschaftsgastronomie. Auch diese Sparte wachse. Mit einem neuen Pasteurisierungsverfahren innerhalb der eigenen Produktionsfirma Deli Factory möchte der orange Riese gar ein neues Geschäftsfeld aufrollen und Spitäler sowie Altersheime beliefern. Und weil er im Catering ebenfalls Wachstum wittert, sind auch dort Abklärungen im Gange. «Unsere Gastronomie richtet sich konzeptionell neu aus. Wir wollen in allen Bereichen wachsen.»

Migros verbreitet sich überall

Laut den jeweiligen Mediensprechern sucht die Migros Ostschweiz national neue Standorte für ihre «Chickeria». Es seien bis zu dreissig neue Restaurants in der Deutschschweiz denkbar. Migros Genf möchte weitere «Bagelstein» in der Romandie eröffnen. Nur bei der Migros Aare sind keine neuen Standorte für «Cha cha Thai»- und «L’Osteria»-Betriebe in Aussicht. 2016 erwirtschaftete die Migros-Gruppe im Bereich Gastronomie einen Umsatz von 682 Millionen Franken, was in etwa demjenigen von McDonald’s entspricht. 

(Sarah Sidler)

Mehr Informationen unter:

www.ospena.ch 
www.molino.ch 
www.hitzberger.ch