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«Emmentaler Glace ist Seltsam, aber gut!»

Die besten Gelatieri messen sich am Grand Prix Gelatissimo Anfang Februar in Stuttgart. Initiator Marco Levati sagt, worauf es beim Wettbewerb ankommt.

Marco Levati ist Glace-Experte und leitet den Grand Prix Gelatissimo, der vom 5. bis 9. Februar 2022 an der Intergastra-Messe in Stuttgart stattfindet. (ZVG)

Marco Levati, wie lange organisieren Sie schon den Grand Prix Gelatissimo?
Seit 2014. Damals fand die deutsche Etappe der European Championship of Gelato auf der Gelatissimo statt. Das Fachpublikum war begeistert! Also haben wir mit der Messe Stuttgart für die nächste Edition der Gelatissimo unseren eigenen Wettbewerb auf die Beine gestellt. Mittlerweile melden sich mehrere hundert Glaceprofis aus ganz Europa und den Vereinigten Staaten zum Grand Prix an, um sich in der Zubereitung des besten Speiseeises zu messen. Für uns ist das ein grosser Erfolg.

Was macht den Wettbewerb so besonders?
Gelatieri können sich miteinander messen, gleichzeitig aber auch voneinander lernen. Die Zubereitung der Glacekreationen findet beispielsweise in einem technisch bestens ausgestatteten Glacelabor statt und wird von den anerkanntesten Eismeistern Europas begleitet. Diese nehmen unter anderem auch an der Bewertung der Glaceproben teil.

Welche Fähigkeiten sollten Gelatieri für den Grand Prix Gelatissimo mitbringen?
Nun, der Wettbewerb ist für alle offen, die Glace selber herstellen und in einem Geschäft oder über einen Shop verkaufen. Selbst Gelatieri mit weniger Erfahrung haben die Chance, den begehrten Pokal zu gewinnen, wenn ihre Glacekreation in Geschmack,Optik und Konsistenz die Jury überzeugt.

Wie läuft der Wettbewerb ab?
Es geht um die Herstellung von Pistazien-, Joghurt- oder Erdbeerglace. Für den ersten Teil sollten die Teilnehmenden drei Liter der Glacesorte, mit der sie sich angemeldet haben, so weit vorbereiten, dass sie nur noch den Gefrier­vorgang vor Ort durchführen müssen. Eine Probe ihrer Glacekreation füllen die Gelatieri in einen Thermobehälter, der mit einem numerischen Code versehen ist, um eine anonyme Bewertung durch die Jury gewährleisten zu können. In der Vorentscheidung bestimmen die Experten die fünf besten Glaceproben für die Endbewertung, die live vor Publikum stattfindet.

Und wer dort die meisten Punkte holt ...
... macht das Rennen für die Sorten Pistazie, Joghurt oder Erdbeere. In der nächsten Runde müssen die drei Gewinner des Sortenwettbewerbs das beste Kokossorbet zubereiten. Wer diese Runde ebenfalls für sich entscheiden kann, gewinnt die Gelatissimo-Trophäe.

Sitzen Sie als Erfinder des Grand Prix in der Jury?
Ja, ich bewerte mit weiteren Experten die Kreationen. Ebenso fliesst das Votum der Konsumenten mit ein, die jeweils mit einer Person in der Jury vertreten sind.

Welches war die verrückteste Glacekreation, die Sie je degustiert haben?
Emmentaler Glace, war seltsam, aber gut!

(Interview Jörg Ruppelt)


Zur Person

Marco Levati (30) ist ein italienischer Publizist, der 2013 Levati Editori gründete, die erste  internationale Redaktionsgruppe, die sich ganz dem italienischen Gelato widmet. Zu den Publikationen der Gruppe gehören «Gelato Artigianale» (Italien), «Gelato International» (Nordeuropa) und «Helado Artesano» (Spanien und Lateinamerika).

www.gelatoartigianale.it