Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Mit Freude am Beruf an die Spitze

Rino Zumbrunn vertritt die Schweiz an den World Skills 2022 im Bereich Küche. Dass die Vorbereitungszeit sehr knapp war, sieht der Selbständige als Vorteil.

Der 23-jährige Rino Zumbrunn führt bereits einen eigenen Betrieb. (ZVG)

Erst Mitte September erhielt Rino Zumbrunn die Aufgabenstellung der World Skills im Bereich Küche. Seither trainiert er bis zu vier Tage die Woche. Eine Woche lang schloss er sogar seinen Betrieb, das Restaurant Krone in Sissach/BL, um sich gemeinsam mit Coach Daniel Inauen noch einmal intensiv in die Vorbereitung zu stürzen. Sorgen macht ihm die knappe Vorbereitungszeit keine: «Dadurch, dass ich seit über einem Jahr meinen eigenen Betrieb führe, habe ich eine grosse Stressresistenz aufgebaut», sagt der 23-Jährige. Er ist es gewohnt, auf unbekannte Situationen flexibel zu reagieren. Die knapp bemessene Zeit sieht er sogar als Vorteil: «So konnte ich nicht alles immer wieder hinterfragen und mich in Details verlieren.»

«Das Schwierigste war, Kompromisse einzugehen.»

Rino Zumbrunn, World-Skills-Kandidat

Vier Tage lang wird Rino Zumbrunn an den World Skills, die während der Fachmesse Zagg in Luzern stattfinden, im Einsatz sein. Unter anderem gilt es, eine Vorspeise mit Rösti und Spiegelei und ein Poulet à la Kiev zuzubereiten. Eine besondere Herausforderung ist das Vegi-Gericht. «Dieses muss Linsen, Kichererbsen und getrocknete Soja-Schnetzel enthalten. An Letztere hatte ich vom Militär her eher schlechte Erinnerungen», so Zumbrunn. «Mittlerweile ist das Gericht aber so ausgefeilt, dass es sehr gut schmeckt.»

Alle Formen selbst gezeichnet

Über sein World-Skills-Menü will Rino Zumbrunn nicht zu viel verraten: «Die Konkurrenz schläft nicht, daher gebe ich keine Details preis. Aber wir sind gut unterwegs.» Die grösste Herausforderung sei die Tatsache gewesen, dass man gezwungenermassen Kompromisse eingehen müsse. «Ich konnte nicht alles so umsetzen, wie ich es wollte. Die Zeit beim Wettbewerb ist beschränkt und ab und zu musste mein Coach mich bremsen. Alles ist nun mal nicht möglich.» Daniel Inauen habe ihn zudem stark im Bereich Technik unterstützt. So hat Zumbrunn beispielsweise alle Dessertformen selbst gezeichnet und im 3D-Drucker ausgedruckt.

Heimvorteil im Publikum

Dass die World Skills wegen Covid-19 nicht wie geplant in Shanghai stattfinden können, findet er einerseits schade. «Andererseits ist es für mich von Vorteil, wenn ich nicht so lange von meinem Betrieb weg muss.» Und natürlich werden Freunde und Familie nach Luzern reisen, um Zumbrunn zu unterstützen.

Darunter auch Rino Zumbrunns Bruder Heiko, der bereits im Jahr 2018 im Bereich Carrosserie-Spenglerei an den World Skills teilgenommen und mit dem zweiten Platz gut vorgelegt hat. Davon lässt sich Rino Zumbrunn allerdings nicht unter Druck setzen: «Bei uns in der Küche ist vieles subjektiv und nicht alles messbar. Deshalb will ich einfach mein Bestes geben und Spass am Wettbewerb haben.» Ganz nach seinem persönlichen Motto: «Mit Freude am Beruf an die Spitze.»

(Angela Hüppi)


Mehr Informationen unter:

worldskills.org