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Roboter in der Küche: Chance oder Gefahr?

In vielen Branchen ist die Automatisierung nicht aufzuhalten. Doch ersetzen Roboter den Menschen in der Küche?

Ein Roboter kennt die Kniffe, ihm fehlen aber Geschmackssinn und Herz. (ZVG)

Einer der medial meist diskutierten Küchenroboter kommt aus der Feder des russischen Mathematikers und Informatikers Mark Oleynik. 2015 gründete er das Londoner Unternehmen Moley Robotics. Und der «Moley» hat viel auf dem Kasten: Mit seinen gelenkigen Greifarmen schneidet er und rührt um, justiert Temperaturen und hat ab Werk über 2000 Rezepte auf Lager. Ebenso trägt er Backofen, Elektroherd und Geschirrspüler in sich.

Doch wird der Roboter dem Menschen über kurz oder lang den Rang ablaufen? Experten sind sich aktuell einig: Nein oder nicht gänzlich. Zum einen greift man für solche Roboter tief in die Tasche – für «Moley» soll man rund 280 000 Franken hinlegen. Zum anderen wird der Faktor Mensch in der Gastronomie immer eine gewichtige Rolle spielen. Nicht zuletzt deshalb gehen Menschen in Restaurants und geniessen nebst Speis und Trank Begegnungen untereinander sowie Gespräche zwischen Gast und Mitarbeitern.

Kompromiss Teilautomatisierung

Durchaus sinnvoll kann eine Teilautomatisierung von Prozessen in der Küche sein. So nehmen Mixer, Cutter, Entsafter und Kneter dem Menschen bereits heute aufwendige Arbeitsschritte ab. Durch diese Entlastung verschaffen Kochroboter und Co den Profis Zeit, sich Abläufen zu widmen, die Fingerspitzengefühl und Geschmackssinn verlangen. Dank der gewonnenen Zeit kann sich die Küchencrew zudem neuen Rezepturen widmen oder Prozesse optimieren.

Eine komplette «Robotisierung» ist laut Experten aktuell nicht zu erwarten. Genauso würden automatisierte «Roboter-Restaurants» die Ausnahme bleiben. Denn «Moley» & Co sind eben doch nur Maschinen und keine Menschen, die mit Leidenschaft ihren Beruf ausüben.

(ade)