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«Funktionalität und Design müssen Hand in Hand gehen»

Roland Walker von Beck Konzept in Buttisholz/LU kennt die Wünsche seiner Kunden im Gastgewerbe: Einrichtungskonzepte, dank derer die Abläufe sowie die Betriebskosten optimiert werden.

  • Nach dem Umbau zeigt sich der «Hirschen» in Flawil/SG urchig und modern zugleich. Die Hölzer strahlen eine wohlige Wärme aus. Die Lichtspiele der indirekten Beleuchtung unterstreichen das gemütliche Ambiente. (Hotelfotograf.ch)
  • Roland Walker ist CEO und Mitinhaber der Beck Konzept AG. (ZVG)

Roland Walker, was zeichnet Beck Konzept aus?
Anders als viele Unternehmen für Raumgestaltung und Inneneinrichtung bieten wir alle Dienstleistungen aus einer Hand: von der Planung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Montage.

Wie gehen Sie ein Projekt an?
Etwa 80 Prozent unserer Kunden beauftragen uns mit Umbauten. Nach einem Besuch beim Auftraggeber und der Aufnahme der Ist-Situation setzt sich der Innenarchitekt ans Konzept. Wichtig ist, dass der Planer den Ideen des Kunden Platz einräumt und nicht versucht, sich selbst zu verwirklichen. Dabei arbeiten wir nach der Devise «Design follows function». Es bringt nichts, Einrichtungselemente zu planen, die zwar toll aussehen, aber in der Praxis pflegeintensiv und unpraktisch sind.

Es geht also um mehr, als nur ein neues Design zu kreieren.
Absolut! Um die Effizient der Abläufe und somit eine Senkung der Betriebskosten zu erreichen, steht die Funktionalität an erster Stelle.

Mit welchen Materialien arbeiten Sie?
Mit altbewährten und klassischen, Innovationen, Materialien mit ökologischen Eigenschaften oder Materialveredelungen rund um den Bau: alle zu finden in unserem Materialkompetenzzentrum in Buttisholz.

Wie kann man sich bei einer so grossen Auswahl entscheiden?
Wir legen Wert darauf, dass sich die gewählten Materialien in die jeweilige Umgebung einfügen. Wir verbauen kein Arvenholz in Zürich oder lassen brasilianischen Marmor einfliegen. Vielmehr achten wir darauf, dass der Stein aus dem Onsernonetal auch im Tessin Verwendung findet.

Wer arbeitet bei Ihnen?
Wir beschäftigen rund 50 Personen, darunter Innenarchitekten, Projekt- und Bauleiter, Schreiner und Montagefachleute. Rund die Hälfte davon arbeitet im Büro, die andere Hälfte in der Produktion und auf Montage.

Welche Rolle spielt der Gast bei Ihren Umbauprojekten?
Eine zentrale Rolle. Unsere Kunden sollten ihre Gäste so gut kennen, dass sie wissen, was sie dazu veranlasst, immer wieder bei ihnen «einzukehren». Wir stellen aber auch fest, dass viele Betriebe heterogen gewachsen sind und der Innenarchitektur der rote Faden fehlt. Wer das grosse Ganze aus den Augen verliert, riskiert unkoordinierte und kostenintensive Umbauten, die irgendwann betriebswirtschaftlich nicht mehr tragbar sind. Der Kunde soll doch aber Geld verdienen und nicht in Schönheit sterben.

Sind Betriebe nach einem Umbau erfolgreicher?
Ja, eigentlich alle. Viele Betriebe werden nach dem Umbau regelrecht überrannt, so dass wir den Umbau bei einigen Kunden sogar erweitern durften. Eine moderne und zweckmässige Einrichtung gibt jedem Betrieb einen Schub. Die Mitarbeiter sind automatisch motivierter, was sich wiederum positiv für die Gäste auswirkt.

Wie sehen die Trends in der Einrichtungswelt aus?
Wir versuchen, nicht allzu ausgefallen zu planen, da kurzlebige Trends die getätigten Investitionen nur selten rechtfertigen. Was wir aber feststellen, ist, dass Natürlichkeit und warme, wohnliche Farben und Materialien aktuell wieder sehr gefragt sind.

Gab es Betriebe, die im Lockdown umgebaut haben?
Ja, vor allem ländliche Hotels und Restaurants haben investiert. So durften wir im ersten Lockdown zwei Projekte realisieren: der Gasthof Hirschen in Flawil/SG und das Hotel Tenne im Goms/VS. Die Sanierung des «Hirschen» ist ein Beispiel dafür, wie man auch in schwierigen Zeiten Grosses bewegen kann.

Erzählen Sie mehr.
Im März 2020 entschied sich die Betreiberfamilie für eine Sanierung während der Sommerferien. Dann kam der Lockdown. Wir haben das Projekt innerhalb von nur zwei Tagen auf Spur gebracht und um mehrere Monate vorgezogen. Gut, dass wir mit der Arbeit so weit fortgeschritten waren, dass wir umgehend loslegen konnten. Einzig die Beschaffung der Materialien und Produkte sowie die Koordination aller am Bau Beteiligten benötigte etwas Zeit und Geduld. Doch es hat geklappt und das Resultat begeistert unseren Kunden und seine Gäste gleichermassen.

(Interview Andrea Decker)


Informationen

www.beck-konzept.ch