Der Berufsmusiker Roman Meyer ist Gründer und Manager der Partyband Pianobeat. Er weiss, wie selbst Feiermuffel so richtig in Partystimmung kommen und erläutert, welche Rolle Coversongs dabei spielen.
Roman Meyer, die Medien sprechen bereits von einer vierten Welle. Merken Sie bei «Pianobeat» etwas davon?
Im Juli hatten wir einige Anfragen für Anlässe im Herbst und für Weihnachtsfeiern. Seit etwa ein, zwei Wochen ist das Telefon wieder sehr ruhig. Wir bekommen immer sehr direkt zu spüren, wie es der Wirtschaft gerade geht.
Wie meinen Sie das?
Eine Band zu engagieren bedeutet auch, sich einen gewissen Luxus zu gönnen. Wenn eine Bank ein schlechtes Geschäftsjahr hatte, fällt die Feier Ende Jahr kleiner aus. Bringt ein Pharmakonzern ein neues Medikament auf den Markt, wird ordentlich gefeiert.
Dann müsste bei Ihnen derzeit die Hölle los sein, mit all den Tests und Impfungen, die gerade den Markt erobern.
Stimmt, wenn man es so betrachtet, haben Sie sicher recht (lacht). Doch von den Pharmakonzernen haben wir für dieses Jahr noch keine Aufträge erhalten. Vielleicht kommt das noch. Was wir hingegen selbst mitten in der Krise hatten, waren Hochzeiten. Die Menschen suchen Halt und Sicherheit, das merkt man.
Was braucht es, damit die Partyband an der Hochzeit ein Erfolg wird?
Im Vorfeld eine gute Kommunikation mit dem Brautpaar. Es muss klar sein, ob die Band nur im Hintergrund zu hören sein oder die Gäste zum Tanzen animieren soll. Zudem sollte die Band im Raum so platziert werden, dass alle Gäste die Musikerinnen und Musiker sehen können. Gleichzeitig muss aber auch der Service reibungslos ablaufen. Schliesslich ist alles ein Zusammenspiel, das dazu beiträgt, dass die Gäste ein unvergessliches Fest erleben.
Was tun Sie, wenn gewünscht wäre, dass die Gäste tanzen, diese sich aber nicht rühren?
Dazu braucht es Fingerspitzengefühl und manchmal auch einfach etwas Geduld.
Inwiefern?
An Hochzeiten und Firmenfeiern treffen oft verschiedene Kulturen und Generationen aufeinander. Da braucht es ein wenig Zeit, bis die Leute auftauen. Was hilft, ist ein gemeinsamer Nenner. Darum arbeiten wir mit Coversongs. Es gibt immer eine kleine Gruppe, die mitsingt. Dann stimmt der Rest mit ein. Ein Lied, das fast immer funktioniert, ist Dancing Queen von ABBA.
(Désirée Klarer)
Roman Meyer stand schon in der Jugendzeit mit Vater und Bruder auf der Bühne. 2005 machte er sich mit Pianobeat selbständig. Aus dem anfänglichen Duo, das in Pianobars spielte, wurde eine Band, die je nach Auftrag mit einem bis maximal sechs Musizierenden auftritt und samt komplettem Party-Equipment aufschlägt.