Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Überschwemmung, Frost und Hagel: 2017 ist für Winzer herausfordernd

Ob in Frankreich, Italien, Österreich oder der Schweiz, in 2017 müssen Winzer mit Ernteverlust rechnen. Allerdings fällt dieser in gewissen Gebieten geringer aus als befürchtet.

Das Wetter lässt dieses Jahr die Winzer um ihre Ernte bangen. (SWISS-IMAGE.CH)

Am ersten August hat es am Schweizer Himmel geblitzt und gefunkt. Am zweiten August auch, allerdings haben nicht Feuerwerksraketen die Nacht erhellt, sondern Gewitterblitze. Allein im Kanton Zürich sind rund 150 Hektaren Weinberge durch Gewitter beschädigt worden. Das ist gut ein Viertel der gesamten Zürcher Rebfläche. Schadensmeldungen gibt es auch aus dem Thurgau und dem Klettgau. Wie gross die Ernteausfälle sein werden, lässt sich noch nicht beziffern. Es gab ja nicht nur die Sommergewitter, sondern auch den Frühlingsfrost.

Pinot noir ist zäher als gedacht

Vom Frost im April besonders betroffen war die Bündner Herrschaft. Hier haben die Winzer mit Frostschutzkerzen versucht, ihre Pflanzen warm zu halten. Dies gelang nur bedingt, und man befürchtete, dass der grösste Teil der Weinernte 2017 zerstört wäre. Mittlerweile zeigt sich, dass die Bündner zwar Einbussen hinnehmen müssen, diese aber weniger hoch ausfallen als befürchtet. Die Reben haben sich erstaunlich gut vom Frostschock im April erholt.

«Bis drei Wochen nach dem Frostschock regte sich nichts», sagt Francisca Obrecht. Sie führt mit ihrem Mann zusammen das Weingut zur Sonne in Jenins. Dank der guten Wetterbedingungen im Frühsommer sei die Blütezeit danach aber ideal verlaufen. Wobei die Erholung dem Pinot noir ein bisschen besser gelang als den weissen Traubensorten. Obrecht geht davon aus, dass sie 2017 etwa zwei Drittel einer normalen Ernte einbringen kann.

Eine Million Euro Schaden

Nicht so glimpflich wie die Bündner sind die Österreicher davongekommen. Rund 10 000 Hektaren Rebfläche wurden durch Hagel und Überschwemmungen geschädigt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf eine Million Euro.

In Italien bereiten dafür Hitze und Dürre den Weinbauern Sorgen. In der Lombardei hat die Ernte daher zehn Tage früher begonnen als letztes Jahr. Und in Sizilien starteten die Winzer die Weinlese sogar 20 Tage früher.

Nur die halbe übliche Ernte einfahren können voraussichtlich die Weinbauern im Bordeaux. In der Region Cognac und im Elsass haben Frost und Hagel etwa einen Drittel der Ernte vernichtet. Als einzige Gegend in Frankreich blieb das Burgund von Frost und Unwetter verschont. Hier erwarten die Winzer ein Ernteplus von 14 Prozent. 

(Riccarda Frei)