Ale Mordasini kennt die Kochnationalmannschaften bestens aus eigener Erfahrung. Nun steht er ihnen als Coach zur Seite.
Ale Mordasini liebt die Welt der Kochkunst: Bereits 2014 wurde er mit der Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft in Luxemburg Weltmeister und wechselte später zur Kochnationalmannschaft. 2019 gewann er den «Goldenen Koch» und fuhr anschliessend als Vertreter der Schweiz an das Bocuse-d’Or-Finale in Lyon (FR). «Ich liebe es, durch Tüfteln in kürzester Zeit das Beste aus einem Gericht herauszuholen», sagt der 31-Jährige zu seiner Wettbewerbslust. Er experimentiert gerne mit neuen Techniken und versucht, die Gäste und Jurys immer wieder von neuem zu überraschen. Diese Erfahrung gibt er nun als Coach an die aktuellen Kochnationalmannschaften weiter, die sich derzeit auf den Culinary World Cup in Luxemburg vorbereiten. «Ich komme frisch aus der Erfahrung mit dem Bocuse d’Or und hoffe, hilfreiche Inputs zur modernen Kochkunst geben zu können», so Mordasini.
Seit Ale Mordasinis Zeit in den Kochnationalmannschaften hat sich einiges verändert. «Insbesondere sind die Reglemente viel strenger geworden», sagt der Küchenchef des «Relais & Châteaux»-Hotels Krone Regensberg im Kanton Zürich. «Es gibt viel weniger Grauzonen als damals, nicht jede Idee ist auch erlaubt.» Generell plädiert Mordasini für mehr Einfachheit und Exaktheit auf dem Teller: «Es ist nicht so, dass mich ein Teller Spaghetti nervös macht. Aber Gerichte müssen harmonisch und detailverliebt angerichtet sein, damit sie bereits beim ersten Eindruck überzeugen.»
Mit den Kochnationalmannschaften verbindet Ale Mordasini viele gute Erinnerungen. «Höhepunkt war natürlich der Weltmeistertitel mit den Junioren», sagt er und fügt hinzu: «Es war aber nicht nur der Titel, der ausschlaggebend war, sondern unser gesamter Weg dorthin. Es hat einfach alles funktioniert. Als wir vor Ort waren, wussten wir: Nur wir selbst können uns jetzt noch im Weg stehen.» Neben dem Erfolg bleibt der gute Teamspirit in Erinnerung: «Auch wenn die Zeit sehr anstrengend war: Wir sind immer gerne zusammengekommen und hatten viel Spass.»
Die Zeit mit den Teams bezeichnet er als Lebensschule: «Das ist eine Weiterbildung, wie man sie mit keinem Geld der Welt kaufen kann.» Neben den Erfahrungen im Wettbewerb bleiben vor allem viele Kontakte und Freundschaften in aller Welt. Aufgrund der Intensität der Vorbereitungen und der Wettkämpfe rät Mordasini allerdings, sich gut zu überlegen, ob man dafür gemacht ist: «Ich denke, man muss für Wettbewerbe geboren sein. Wenn man sie nur bestreitet, weil andere es machen oder weil man gerade Zeit hat, funktioniert es nicht.»
Nach der intensiven Bocuse-Zeit konzentriert sich Küchenchef Ale Mordasini vorerst ganz auf das Boutique-Hotel Krone Regensberg und seine marktfrische Spitzenküche. Weitere Wettbewerbsteilnahmen schliesst er nicht aus. Aber zunächst freut er sich, gemeinsam mit den Kochnationalmannschaften den Weg nach Luxemburg erneut zu beschreiten –und hoffentlich einen weiteren Triumph der Schweiz miterleben zu können.
(Angela Hüppi)