Ende Juli wurde im «Joker» in Sissach/BL bereits zum zehnten Mal der weltbeste Wurstsalat gekürt.
Wurstsalat ist ein beliebtes Gericht in Biergärten und in Gartenrestaurants. Dabei gibt es genauso viele Rezepte wie Anbieter. Für die Wurstsalat-Weltmeisterschaft in Sissach brachten 35 Teilnehmende je eine Portion ihrer Kreationen mit und richteten sie auf einem vom Veranstalter vorgegebenen Teller an. Die Jury bewertete Kriterien wie das Aussehen, den Geruch und Geschmack sowie die Verarbeitung und den Gesamteindruck. Dies natürlich ohne zu wissen, wer die einzelnen Wurstsalate zubereitet hatte. Die Teller wurden auf fünf Tische verteilt und bewertet. Pro Tisch kamen zwei Wurstsalate ins Finale.
«Wurstsalate mit Curry oder andere Exoten sind sofort ausgeschieden», sagt Adrian Furer, Leiter Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung Küchen Inselgruppe in Bern. «Die Juroren achteten auf die Authentizität der Zutaten.» Er und sein Kollege Christoph Lädrach, der Metzger, der den verwendeten Cervelat herstellte, gewannen die diesjährige Wurstsalat-WM. Punktgleich auf den ersten Rang schaffte es auch Michel Bürgin, ein Forstwart aus Buckten/BL. Soweit die Pflicht.
Bei der Kür, dem Spezialpreis des Publikums, ging es um die Kreativität. Einziges Kriterium: der Wurstsalat muss geniessbar sein. In dieser Kategorie kamen die nur vier Teilnehmenden direkt ins Finale.
Wie gewinnt man die Wurstsalat-WM? «Mit besten Zutaten», sagt Adrian Furer. Für die Siegerkreation verwendete er neben Cervelat das Grün von Frühlingszwiebeln, Essiggurken, Radiesli, rote Zwiebeln sowie einen Amsoldinger Käse. «Der Cervelat stammt aus der Metzgerei Wölfli in Uetendorf/BE, von dort, wo Christoph Lädrach arbeitet», erzählt Adrian Furer. «Michael Wölfli hat die Cervelats und den Käse gesponsert.» Wölflis Cervelats verhalfen bereits dem Team 2023 zum WM-Titel. «Alle Zutaten stammen aus der Region. So kommt der Honig von den Bienen des Hotels Victoria-Jungfrau in Interlaken/BE», ergänzte Adrian Furer.
«Für unseren Teller schnitten wir einen Cervelat der Länge nach in dünne Scheiben und lackierten diese mit einem Gemisch aus Honig, Essig und Pfeffer», beschreibt Adrian Furer den Sieger-Wurstsalat. «Die bereits genannten Zutaten mischten wir und setzten sie in die Mitte. Darüber verteilten wir den Rest des Lacks. Die Süsse des Honigs, die Säure des Essigs und der dezente Rauchgeschmack des Cervelats harmonierten irre gut.»
Zum zweiten Mal in Folge ging der Weltmeistertitel ins Berner Oberland. «Nächstes Jahr wird die Wurstsalat-Weltmeisterschaft in Thun/BE stattfinden», freuen sich Adrian Furer und Christoph Lädrach.
(Gabriel Tinguely)
Die Weltmeisterschaft entstand 2013 aus einem Streit, wer den besten Wurstsalat macht. Gestritten hatten sich der Landwirt Beat Buser, sein Sohn Stefan, ein Kranführer, und der Forstwart Michel Bürgin. Alle stammen aus dem Kanton Basel-Landschaft.