Gin hat seinen Zenit noch lange nicht überschritten. Kräuterliköre und Highballs liegen hoch im Kurs. Doch der Barbereich hat noch mehr zu bieten.
Die Cinchona Bar im 25 Hours Hotel Zürich Langstrasse hat den Trend erkannt, bevor er einer war: Sie setzt seit der Eröffnung auf Highballs. Highball ist eine Cocktail-Kategorie, die eng mit dem Longdrink verwandt ist.
Der ursprünglichste Highball ist der seit dem 19. Jahrhundert bekannte Scotch and Soda. In den 1950er-Jahren erlangte der Moscow Mule aus Wodka und Ginger Beer in den Vereinigten Staaten Bekanntheit, 50 Jahre später der Dark and Stormy, eine Mixtur aus Rum und Ginger Beer. Auch die Klassiker Gin Tonic, Horse’s Neck und Wodka Lemon zählen zur Familie der Highballs.
Jede Epoche hat ihre Getränke. Die 1970er-Jahre waren die Zeit der Bowlen, die 1980er der bunten Drinks. Grüne Witwe aus Orangensaft und Blue Curaçao oder Kir Royal waren angesagt. Ende der 1990er-Jahre kamen die Spirituosen-Mischgetränke Alkopops auf. Vor gut zehn Jahren verbreitete sich Hugo. Der Drink aus Prosecco, Holunderblütensirup, Pfefferminze und Mineralwasser war eine Antwort auf den schon damals dominanten Aperol Spritz.
Die Spirituose Aperol gehört zur Campari-Gruppe und wird wegen ihres fruchtig-bitteren Geschmacks gerne als Aperitif oder in Cocktails verwendet. Das Destillat aus Rhabarber, Chinarinde, gelbem Enzian, Bitterorange und aromatischen Kräutern mit orangeroter Färbung und bittersüssem Aroma wird in vielen Bars und Restaurants auch in einer neuen Rezeptur angeboten: Aperol Frosé gilt als das aktuelle Trendgetränk schlechthin. Der Name Frosé ist ein Mischung aus dem englischen Wort «frozen» für gefroren und Roséwein.
Diesen Sommer angesagt sind so genannte Blended Cocktails auf süffiger Weinbasis. Dafür werden alle Zutaten mit viel Crushed Ice in den Mixer gegeben und fertig ist die kühle Erfrischung. Ein weiterer Aufsteiger unter den Spirituosen ist Rum. Früher war das Destillat aus Zucker eine Cocktailspirituose, erlebt jetzt aber ein Comeback als purer Drink.
(Ruth Marending)
Rezept
Zutaten
750 ml trockener Roséwein
120 ml Aperol
120 ml frisch gepresster Orangensaft
Saft von einer Limette
2 EL Zucker
Orangen- oder Limettenscheiben zum Garnieren
Zubereitung
Roséwein in eine flache Form, zum Beispiel eine Backform füllen und für drei Stunden in den Tiefkühler geben. Zitronensaft, Wasser und Zucker erhitzen, bis der Zucker karamellisiert. Abkühlen lassen. Den gefrorenen Rosé mit einem Löffel aus der Form kratzen. Die Masse und den Sirup kurz mixen und für eine weitere Stunde in den Tiefkühler stellen. Anschliessend in Gläser verteilen und mit Orangen- oder Limettenscheibe garnieren.