Am 18. Oktober werden die letzten Geheimnisse des Grand Prix du Vin Suisse in Bern gelüftet.
Der Grand Prix du Vin Suisse ist seit zwanzig Jahren der wichtig-ste Wettbewerb für Schweizer Weine. Er spiegelt die Vielfalt und die Kompetenz der Winzerinnen und Winzer in allen sechs Anbaugebieten des Landes wieder. Von den knapp 2950 eingereichten Weinen am diesjährigen Wettbewerbs wurden 420 mit einer Goldmedaille und 488 mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Je sechs Weine aus fünfzehn Kategorien wurden für das Finale nominiert. Die Gewinnerinnen und Gewinner der einzelnen Kategorien werden am 18. Oktober in Bern während der Schweizer Wein-Gala verkündet. Dann küren die Organisatoren, die Vereinigung Vinea und das Weinmagazin «Vinum», auch das Weingut des Jahres 2024. Die Gold- und Silbergewinner sowie die Nominierten sind ab sofort auf der Website des Grand Prix du Vin Suisse ersichtlich.
Qualitativ und mengenmässig waren die Jahrgänge 2022 mit 99 Millionen Litern und 2023 mit 101 Millionen Litern Ertrag sehr gut. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrer Art. Viele Weine des sonnenverwöhnten Jahrgangs 22 sind äusserst fruchtbetont, elegant, haben Schmelz und bereiten bereits heute viel Trinkvergnügen. In 2023 litten viele Reben unter Trockenstress. Das ergab Weine mit lebendiger Säure, kräftigen Tanninen und mineralisch fruchtbitteren Noten im Abgang. Es lohnt sich, diese vor dem Genuss noch etwas reifen zu lassen. Viel Spannung boten auch die in Barriques gereiften Weine des mit 60 Millionen Litern mengenmässig kleinen Jahrgangs 2021.
Andrea Conconi, Präsident Vinea
Das hat sich positiv auf die 18. Ausgabe des Grand Prix du Vin Suisse ausgewirkt. Ganze acht Prozent mehr Weine hatten die Jurorinnen und Juroren Ende Juli in Sierre/VS zu bewerten. Immer fünf Personen verkosteten den gleichen Wein und vergaben Punkte für Intensität, Körper, Harmonie und Qualität. Der Durchschnitt der Noten zählt. Ist die Differenz zwischen der tiefsten und höchsten Note gross muss diskutiert werden. Organisiert wird der Wettbewerb von der Vereinigung Vinea, die auch die Wettbewerbe Mondial des Pinots und Mondial du Merlot et Assemblages organisiert. Im Rahmen der Grand-Prix-Verkostung übergab Daniele Maffei, Direktor der Azienda Agraria Cantonale in Mezzana/TI, das Präsidium der Vinea an Andrea Conconi, Direktor von Ticinowine in Balerna/TI.
«Weinwettbewerbe haben verschiedene Aufgaben», sagt Andrea Conconi. «Für die Produzenten sind sie eine Standortbestimmung. Zudem fördern Medaillen den Absatz. Denn über prämierte Weine und deren Produzentinnen und Produzenten wird in den Regionen gesprochen», so der Direktor der Absatzförderung der Tessiner Weine.
Dank einheitlicher Vorgaben für Weinwettbewerbe sorgen Medaillen für Vertrauen bei Konsumentinnen und Konsumenten. Aufgestellt und überwacht werden die Regeln von der Interna-tionalen Organisation für Rebe und Wein OIV und dem Verband Schweizer Önologen USOE. Diese verlangen, dass nur maximal ein Drittel der eingereichten Weine mit Medaillen ausgezeichnet werden darf.
(Gabriel Tinguely)