Tradition mit frischen Ansätzen weiterführen

Das Weinfestival Planscher bietet viel Weingenuss ohne Kaufzwang. Das gefällt dem jungen Publikum.

Obwohl der allgemeine Weinkonsum rückläufig ist, gewinnt Schweizer Wein unter jungen Menschen zunehmend an Bedeutung. «Junge Konsumentinnen und Konsumenten legen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität», sagt Valeria Novello. Sie ist eines der neun Gesichter hinter dem Weinfestival Planscher.

Planscher, eine alte, autochthone Rebsorte, wird heute nur noch auf kleinen Flächen im Wallis angebaut. «Dass wir diesen Namen für unser Festival gewählt haben, ist eine Hommage an die Tradition und Vielfalt des Schweizer Weinbaus. Gleichzeitig wollen wir Weinliebhaberinnen und -geniesser ermutigen, lokale Schweizer Sorten zu entdecken», so Valeria Novello.

Neun Weinfachleute im Einsatz für ein Festival. Stehend: Sara De Giorgi, Alexandra Banhidi, Ruedi Meier, Ueli Holzer und Patrick Adank; sitzend: Valeria Novello, Oliver Fischer, Ramona Reich sowie Anna Fischer. (Bilder zvg)

Doch weshalb gleich ein neues Festival? «Wir hatten genug von Weinevents, die sich zu ernst nehmen. Vor dem Thema Wein haben (zu) viele Leute zu viel Respekt. Während traditionelle Weinmessen oft distanziert wirken, schaffen wir eine Festivalstimmung», erklärt Valeria Novello das Konzept und ergänzt: «Mit dem Planscher-Festival wollen wir Schweizer Wein, unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen, den Weinbegeisterten näherbringen – ganz ohne Schnick-Schnack, dafür mit viel Trinkgenuss.»

Schweizer Wein erleben

Die Macher von Planscher wollen möglichst viele verschiedene Weine präsentieren. So, dass die Besucherinnen und Besucher ohne Beeinflussung ihre eigenen Präferenzen entdecken können. Es geht nicht darum, möglichst viel Wein zu verkaufen.

Kriterien für die Auswahl der 18 Winzerinnen und Winzer für die vierte Ausgabe des Festivals gab es dennoch. So müssen diese Nachhaltigkeit leben und sollen in kleinen bis mittleren Betrieben Qualitätsweine keltern. «Schöngefärbte Marketingweine sind verpönt», ergänzt Valeria Novello.

Die Macher von Panscher schätzen die bewährten, traditionellen Methoden, die über Generationen weitergegeben wurden und den authentischen Charakter der Schweizer Weine begründeten.


«Planscher macht Schweizer Wein zugänglich.»

Valeria Novello, Verantwortliche Marketing/Social Media


«Doch Innovation und moderne Techniken sind nicht wegzudenken, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden», so Valeria Novello. Viele Winzerinnen und Winzer würden diesen Spagat meistern. Doch gerade im für Konsumentinnen und Konsumenten wichtigen Bereich des Umweltschutzes gäbe es noch Raum für Verbesserung.

Lockere Stimmung bei Musik, Mezze und einer grossen Weinvielfalt.

Ungenutztes Potenzial

Weiteres Verbesserungspotenzial sehen die Organisatoren in der Kommunikation. «Wir legen grossen Wert darauf, dass die teilnehmenden Winzerinnen und Winzer innovative, offene, kommunikative und dynamische Menschen sind», sagt Valeria Novello. «Die Festivalgäste sollen sich mit ihnen identifizieren können.» Den Austausch von Wissen und Erfahrungen auf Augenhöhe schätzen die neun Fachleute in der Festivalorganisation als sehr hoch ein. Durch Gespräche rund um ein Glas Wein könnten innovative Ansätze schneller verbreitet und die Qualität der Weine weiter verbessert werden. Deshalb gilt für die Produzentinnen und Produzenten, dass sie während des Festivals persönlich vor Ort sind, um ihre Leidenschaft und ihr Wissen direkt mit dem interessierten Publikum zu teilen.

(Gabriel Tinguely)


Planscher-Festival

Unter dem Titel «Schweizer Wein. Neu trinken» findet am 30. und 31. August im Restaurant Binz & Kunz an der Räffelstrasse 17, in Zürich, das dem Schweizer Wein gewid­mete Festival Planscher statt. Tageseintritte ab 19.50 Franken können ausschliesslich online gebucht werden.


Mehr Informationen unter:

planscher.ch