Naomi Meran gehörte zu den ersten erfolgreichen Schweizer Instagrammerinnen. Heute berät sie Gastronomen und Touristiker in Sachen Social Media.
Instagram ging im Jahr 2010 online. Eine App, um Fotos mit Freunden zu teilen. Für Naomi Meran, die damals schon als Kommunikations- und Digitalberaterin tätig war und leidenschaftlich fotografierte, kam Instagram gerade richtig. Sie teilte ihre Bilder – ihre Spezialität sind Aufnahmen im Nebel –, fand Gleichgesinnte und zählte bis zu 65 000 Follower.
«In dieser Gemeinschaft gab es viele, die gerne fotografieren. Wir haben uns auch im echten Leben getroffen und sind zum Beispiel auf Foto-Spaziergänge, sogenannte ‹Insta-Walks›, gegangen.» Bald kam dann die Idee auf, Instagram auch fürs Geschäftliche zu nutzen. Für die Rhätische Bahn organisierte Meran 2014 das erste «Instameet». Das Unternehmen lud Instagrammer auf eine Fotoreise ein, die Aufnahmen gingen um die Welt.
Zur gleichen Zeit startete Naomi Meran ihren Kochblog Limon Rimon. Dort fliesst neben der Fotografie ihre Leidenschaft für das Kochen ein. Die israelisch geprägte Küche ihres Vaters trifft die schweizerische Küche ihrer Mutter. Dazu kommen Eindrücke von ihren Reisen – zuletzt ging es nach Griechenland. Weil sie bei der Arbeit stark eingespannt ist, kommt Meran nicht wie früher wöchentlich dazu, ein Rezept hochzuladen. «Für die Rezeptentwicklung, das Kochen, Fotografieren, die Bildbearbeitung und das Hochladen brauche ich insgesamt etwa einen Arbeitstag.»
Naomi Meran berät Betriebe bei ihren Social-Media-Kampagnen. Gerade für das Gastgewerbe sei Instagram nach wie vor eine wichtige Werbeplattform. (zvg)
Die sozialen Medien spielen im Arbeitsalltag von Naomi Meran nach wie vor eine grosse Rolle. Sie ist bei einer Marketingagentur angestellt und entwickelt ausserdem mit ihrer eigenen Firma Content Strategien für Unternehmen im Gastgewerbe und Tourismus. Gerade Instagram sei für die Branche weiterhin eine wichtige Plattform. «Viele lassen sich dort für ihren nächsten Restaurantbesuch inspirieren», sagt Naomi Meran. Die Ästhetik spiele dabei eine grosse Rolle. «Aber man kann die Gäste auch hinter die Kulissen blicken lassen.» Instagram hat sich seit der Lancierung stark gewandelt. Mit Fotos erreicht man heute niemanden mehr. «Man muss sehr viel Inhalt liefern und vor allem Bewegtbilder», so die Marketingexpertin. Für Unternehmen sei es zunehmend schwierig, das professionell zu leisten und sich von der Masse abzuheben. «Da kann es sich lohnen, mit Influencern zusammenzuarbeiten. Sie bringen Freude an der Produktion von Inhalten und die nötige Reichweite mit.»
(Alice Guldimann)